Drei Betrugsversuche im Märkischen Kreis
Immer mehr gefälschte Impfpässe

Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte ursprünglich darauf hingewiesen, dass die Pässe nicht fälschungssicher sind. Foto: Anja Jungvogel
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  • Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte ursprünglich darauf hingewiesen, dass die Pässe nicht fälschungssicher sind. Foto: Anja Jungvogel
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Betrugsversuche mit gefälschten Impfpässen nehmen zu. Im Märkischen Kreis sind diese Woche gleich drei Fälle bekannt geworden. Bei einem hat eine Mitarbeiterin der Schwanen-Apotheke in Iserlohn blitzschnell geschaltet. Der Chargenaufkleber im gelben Pass einer Kundin kam ihr äußerst verdächtig vor.
Die Apothekenmitarbeiterin kontaktierte daraufhin den Impfhersteller und konnte in Erfahrung bringen, dass diese Chargennummer nicht vergeben worden ist. Als die Betrügerin ihren digitalen Impfnachweis am Nachmittag abholen wollte, wurde sie bereits von Polizeibeamten in der Apotheke erwartet und auf die Fälschung angesprochen. Da gab sie zu, nicht geimpft zu sein und einen gefälschten Ausweis vorgelegt zu haben.
Apotheken sind grundsätzlich angehalten, die gelben Hefte vor Ausstellung eines digitalen Zertifikates auf Echtheit zu prüfen. Dafür sollen sie sich zum einen den Personalausweis vorlegen lassen und auch den Pass kritisch in Augenschein nehmen.
Im Iserlohner Fall hat das geklappt. Doch immer mehr Apotheker*Innen kritisieren, dass die Einträge in den Impfpässen viel zu leicht zu fälschen seien. Selbst das Bundeskriminalamt (BKA) hatte ursprünglich darauf hingewiesen, dass die Pässe keine Sicherheitsmerkmale aufweisen.
Der Betrugsversuch wird "Otto Normalverbraucher" auch sehr leicht gemacht. Bereits für 50 Euro kann man beispielsweise im Internet oder über den Messenger-Dienst "Telegram" diese gefälschten Dokumente beziehen.
Im Social Media ist in der Facebook-Gruppe "Du bist Iserlohner, wenn..." zum aktuellen Fall der Schwanen-Apotheke eine kontroverse Diskussion entfacht. Die einen loben den geistesgegenwärtigen Einsatz der Apothekenmitarbeiterin und die anderen sind der Meinung, das sei doch  ein "Kavaliersdelikt".

Eine Frau aus Iserlohn hat versucht, mit einem gefälschten Impfausweis einen digitalen Pass zu bekommen. Foto: Anja Jungvogel
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Die meisten Rechtsanwälte sind sich allerdings einig, dass diese Tat nicht zu bagatellisieren sei. "Selbst für einen bislang unbescholtenen Bürger könnten die Strafen schmerzlich ausfallen", so ein Strafrechtler aus Iserlohn. Denn seitdem auf der ganzen Welt die Menschen gegen COVID-19 geimpft werden, ist der Stellenwert der Impfpässe enorm angestiegen. "Das Strafgesetzbuch sieht für solche Taten Freiheitstrafen bis zu einem Jahr oder entsprechende Geldstrafen vor. Strafbar ist nicht nur das Fälschen selbst, sondern auch der Gebrauch", so der Fachanwalt. Darauf stehe eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren. Bei Ersttätern sei jedoch mit einer geringen Geldstrafe zu rechnen.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hatte ursprünglich darauf hingewiesen, dass die Pässe nicht fälschungssicher sind. Foto: Anja Jungvogel
Eine Frau aus Iserlohn hat versucht, mit einem gefälschten Impfausweis einen digitalen Pass zu bekommen. Foto: Anja Jungvogel
Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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