Großer Zuspruch zum Thema Windpark

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Eingeladen zu einer Informationsveranstaltung in die Dorfhalle am Stübbeken hatte die Initiative Schälker Heide.
„Wir sind angesichts der Resonanz sehr beeindruckt“, so Dr. Oliver Herrmann, einer der Sprecher der Initiative. Über 400 Interessierte, vornehmlich aus dem Schwerter und Bürenbrucher Raum, füllten die Dorfhalle bis auf den letzten Platz. Das Interesse galt den acht Windkrafträdern, die die Stadtwerke Iserlohn und Schwerte mit jeweils 200 Meter Höhe auf dem Schälk und in Tiefendorf auf Schwerter Gebiet errichten wollen.
Noch ist nichts festgezurrt, und die Verantwortlichen der Initiative scheinen einen gesunden Realitätssinn zu besitzen: „Wenn wir nicht nachweisen können, dass hier in dem Gebiet entweder der Milan oder der Schwarzstorch brüten, haben wir wohl keine Chancen. Bislang haben wir nur aktuelle Video-Aufnahmen der beiden Vögel, die über unser Gebiet fliegen.“
Warum ist der Brutplatz so wichtig?
Die Energiewende ist bundes- und landespolitisch gewollt. Die Kommunen müssen vor Ort diese Vorgaben umsetzen. Während in Iserlohn die Hausaufgaben in Sachen Flächennutzungsplan erledigt sind, hat Schwerte Nachholbedarf. Dies dürfte, schenkt man den Worten des Ratsvertreters Andreas Czichowski (Freie Wähler) Glauben, wird der Flächennutzungsplan Gegenstand eines Ratsantrages seiner Partei. Mit diesen Plänen werden jene Standorte ausgewiesen, die einer Windkraftrad-Prüfung standhalten (u.a. kein Brutgebiet geschützter Vögel). In Iserlohn beispielsweise sind der Seilerwald (Brutgebiet Milan) und der Wixberg (Brutgebiet Schwarzstorch) außen vor. Verbleibt ein kleiner Flecken im Stadtwald, an der Grenze zu Hemer (Tütebelle) und eben der Schälk. Dort besitzt der Prinz von Bentheim Flächen, die er gerne in bare Münze umwandeln möchte. Besonders lukrativ sind deshalb Windkraftstandorte, die hohe fünfstellige Pachten einbringen. Nutzen die Stadtwerke nicht diese Möglichkeit zum Windkraftrad-Bau, werden, auch darüber sind sich die Verantwortlichen der Initiative im Klaren, große Unternehmen die Chance wahrnehmen und dort Anlagen hinsetzen, und sie werden dabei von der Politik, aber auch von der Justiz Flankenschutz erhalten. Und sie werden keinesfalls Transparenz und Bürgerbeteiligung garantieren. „Der Gesetzgeber will die Energiewende.“ Der Anteil der Windenergie soll in den kommenden Jahren von drei auf 15 Prozent erhöht werden.
Deshalb sind die Kommunen und ihre Töchterunternehmen, die Stadtwerke, gefragt. Was die Verwaltung vorarbeiten muss und die Politik letztlich beschließt, müssen eben die Stadtwerke umsetzen. So gesehen war der Auftritt des Stadtwerke-Geschäftsführers Grüll aus Schwerte eine gute Schauveranstaltung. Er kam gut an. Nicht zuletzt, weil er Transparenz und Bürgerbeteiligung versprach. So ganz ohne politischen Auftrag!!!!
Beklagt wurde das Fehlen eines Iserlohner Stadtwerke-Vertreters. Aber nicht ein Stadtwerke-Abgesandter hätte sich vor Ort äußern müssen, sondern einer der anwesenden Iserlohner Ratspolitiker (u. a. Mike Janke von der SPD oder Detlef Köpke von der FDP). Von der Iserlohner CDU war niemand zu sehen, nur CDU-Parteimitglied Herbert Müller kalauerte („Iserlohner kommen zurzeit ungern nach Letmathe“) herum.
Gut 30 Minuten hat eingangs Dr. med. Holger Repp, Arbeitsschutzmediziner an der Universität Gießen, über den durch Windkrafträder erzeugten Infraschall referiert. Dieser Infraschall soll Gesundheitsgefahren für Anwohner bedeuten. „Aber nicht nur der Infraschall ist für die Anwohner relevant, sondern es können auch vermehrt Schlafstörungen auftreten“, so Dr. Repp.
Ob die von Dr. Repp geäußerten Bedenken beim Regierungspräsidenten Gehör finden werden? Dort wird in der kommenden Woche Schwertes Stadtwerke-Geschäftsführer Grüll sein.
Dirk Osthold, Anwohner auf der Grürmannsheide und Mitglied der Initiative, versprach den anwesenden Politikern schon einmal Widerstand: „Wir geben nicht auf, auch wenn gebaut wird.“ Die Aktivitäten der Initiative sind unter www.initiativeshe.de einsehbar.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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