Frederic Kropps Friedensbotschaft

Von links: Francois Hollande, Joachim Gauck und Frederic Kropp. | Foto: DFJW
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„Dass ich diese beiden Politiker ausgerechnet an meinem 20. Geburtstag treffen und sprechen durfte, wird mir wohl mein ganzes Leben präsent bleiben“, strahlte der Hemeraner Student Frederic Kropp beim Besuch in der STADTSPIEGEL-Redaktion. Er spricht von dem Treffen am Sonntag, 3. August, auf dem Hartmannswillerkopf (Vieil-Armand), wo deutsche und französische Soldaten im Ersten Weltkrieg einen erbitterten Stellungskrieg mit vielen tausend Toten geführt haben.

Am Sonntagmorgen klingelte der Wecker um 6 Uhr in der Früh‘. „Auf einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Hartmannswillerkopfes war erst einmal Endstation“, erinnert sich Kropp, „dann wurden wir ganz extrem gecheckt. Das sahen die Sicherheitsvorkehrungen so vor.“

Erst checken, dann frei bewegen

Danach durfte sich der Hemeraner auf dem Gelände frei bewegen, weil er einen entsprechenden Ausweis erhalten hatte. Darauf war das Wort „Jeune“ (Jugendlich) notiert. „Da wussten Gauck und Hollande auch, wer ich war“, schmunzelt Frederic Kropp.
Er ist ganz begeistert von dem Treffen und ist zudem immer noch angetan, „dass mir zu meinem 20. Geburtstag zwei absolut hochrangige Politiker gratuliert haben.“ Er fügt hinzu, dass „dies wohl kaum noch zu toppen ist.“

Wie nun erhielt Frederic Kropp überhaupt diese einmalige Chance?

„Ich studiere an der Universität Bochum Französisch, Politik und Wirtschaft und möchte nach meinem Studium diese drei Gebiete für meinen Beruf nutzen.“ Im Rahmen einer politischen Arbeit erstellte er an der Uni auch eine Präsentation, die sich mit der Europawahl 2014 befasste. „Ich habe dabei festgehalten, dass die Wahlbeteiligung von 60 auf nur noch 40 Prozent zurückgegangen ist.“
„Mich hat natürlich auch schockiert, dass die Front National in Frankreich immerhin 25 Prozent der Stimmen bei der Europawahl erhalten hat“, merkt Frederic Kropp an.

Kaum Wissen über deutsch-französische Jugendbeziehungen

„Ich habe an der Universität auch eine Diskussion mit vielen Studenten zu dem Thema Europa und der deutschen Beziehung zu Frankreich geführt“, vertiefte der Hemeraner Student das Thema, „ich habe den Studenten auch die Frage gestellt, wie sie die deutsch-französischen Beziehung empfinden.“ Frederic Kropp weiter: „Ich war sehr überrascht, dass kaum einer etwas zu dem Thema sagen konnte.“
Nicht zuletzt diese Erkenntnis war für ihn ein weiterer Ansporn, sich mit einem Motivationsschreiben an das deutsch-französische Jugendwerk (DFJW) zu wenden. Das DFJW bereitete ein dreitägiges Treffen deutscher und französischer Jugendlicher anlässlich des 1. Weltkrieges, der vor 100 Jahren begann, vor. Frederic Kropps Motivationsschreiben hat die Verantwortlichen beeindruckt und so gehörte er zu jenen deutschen Jugendlichen, die eingeladen wurden.
Im Centre Européen im Elsass wurde er am Donnerstag, 31. Juli, mit den anderen Jugendlichen begrüßt. Er teilte sich die kommenden drei Nächte mit einem französischen Jugendlichen das Zimmer. „Ich habe mich auf einer Prioritätenliste auch für den Workshop Museum 2114 eingetragen“, erzählt Kropp, der von vielen Diskussionen und Meinungsaustausche berichtet.

Die Friedensbotschaft verfasst

Am Samstag ging es darum, eine Friedensbotschaft zu verfassen. „Die“, so Frederic Kropp mit verständlichem Stolz, „ist mein Werk.“
Der Text wurde übrigens von Béatrice Angrand, der Generalsekretärin des DFJW, vorgelesen.
Bevor am Sonntag das Treffen mit den Politikern anstand, wurde am Samstagabend die deutsch-französische Freundschaft und der Frieden in der französsichen Grenzstadt Vogelgrun gefeiert: „„Die Jugendlichen haben beim Lichterfest 100 Himmellaternen steigen lassen.“
Nur kurz war die Nacht, „da um 6 Uhr geweckt wurde.“ Frederic Kropp war für das Treffen mit Gauck und Hollande mit einem Ausweis ausgestattet worden, der ihm stets die Nähe der beiden Politiker sicherte. „Ich habe mit ihnen gesprochen und Joachim Gauck gefragt, welche Bedeutung die Politiker-Handreichungen von Mitterand und Kohl, von Sarkozy und Merkel sowie ganz aktuell von Hollande und Gauck haben.“ Kropp: „Für Gauck sind sie ein sichtbares Zeichen der bestehenden Freundschaft zwischen den beiden Nationen.“
Der junge Hemeraner wird die einmal gewonnenen Kontakte pflegen und ist offen für weitere deutsch-französische Treffen.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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