Jobcenter-Versteher
Dokumentierten Prognoseentscheidung über die erforderlichen Leistungen zur Eingliederung in Arbeit
"Dokumentierten Prognoseentscheidung über die erforderlichen Leistungen zur Eingliederung in Arbeit unter Beachtung der Grundsätze von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit". - Wau! Das klingt mächtig schlau.
Mit Widerspruchsbescheid W 2378/21 verweigert das Jobcenter Märkischer Kreis die Gewährung eines Bildungsgutscheins zum Erwerb eines Führerscheins für eine Person, die bereits am 14.10.2021 eine feste Einstellungszusage erhalten und zeitnah vorgelegt hatte. Die Einstellung nach Erwerb des Führerscheins wurde garantiert!
Aber Fördergelder sinnvoll einzusetzen muss beim Jobcenter Märkischer Kreis anscheinend verhindert werden:
"Die Widerspruchsführerin beantragte die Ausstellung eines Bildungsgutschein, der sie zum Erwerb eines Führerscheins der Klassen C1 E +CE berechtigt. Als Grund hierfür wurde ein Schreiben der Firma M S vom 14.10.2021 eingereicht, aus dem hervorgeht, dass der Widerspruchsführerin ein Saisonarbeitsvertrag angeboten würde, wenn sie die entsprechenden Führerscheine nachweist.
Bei den Bildungsgutscheinen handelt es sich um eine Förderung nach § 16 SGB II iVm § 81 SGB III."
Abgelehnt!
Und während das Jobcenter Märkischer Kreis nachweislich mehrere Millionen Euro für "Krabbelgruppen für Erwachsene" verschwendete, werden förderungswürdige Investitionen wortgewaltig verweigert.
So bot das Jobcenter Märkischer Kreis 2010 sogar die "Anpassungsqualifizierung zum Produktionshelfer". Geht es noch dümmer?
Wie die ARGE MK in 5 Monaten zum Produktionshelfer qualifiziert
Was sich bei Hartz IV ändern muss - #zoomIN vom 27.09.2019 | ZDF
1/3 der Milliarden Fördergelder zur Integration in Arbeit werden für meist unsinnige Maßnahmen vergeudet. So wird gerade bei den sogenannten Bildungsträgern sorgfältig darauf verzichtet Vermittlungserfolge zu dokumentieren.
Vermittlungskompetenz mehr als zweifelhaft
Der Bildungsgutschein wurde abgelehnt. Ein Widerspruch wurde abgelehnt! Die Klage beim Sozialgericht Dortmund ist seit zwei Monaten anhängig. Die Verfahrensdauer liegt bei zwei Jahren und mehr.
Es muss ernsthaft bezweifelt werden, dass die Einstellungszusage so lange aufrecht erhalten bleibt.
Die Zwangseinweisungen in Maßnahmen mit dem Prädikat "nachweisbar sinnfrei" werden weiter gesponsert, um die Arbeitslosenstatistik zu verfälschen.
Die konkreten Erwartungen auf ernsthafte Unterstützung bei solchen Arbeitsvermittlern gehen gegen null. Mit dem Wegfall von Sanktionen erübrigen sich die Vorladungstermine.
Autor:Ulrich Wockelmann aus Iserlohn |
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