Die Energie war das Top-Thema beim WIN-Frühstück
"Wir machen keine dunkle Brause in dunklen Flaschen", benutzte Iserlohns Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Klaus Weimer den bildhaften Ausflug in die Getränkebranche, um die eigene Abrechnungs-Transparenz zu untermauern.
Dies tat er auf dem Frühstück der Wirtschaftsinitiative Nord (WIN), die bei den Mendener Stadtwerken zu Gast war. 44 Vertreter aus Wirtschaft und Politik ließen sich von Dr. Klaus Weimer, dem Mendener Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Reichelt, der Hemeraner Stadtwerke-Geschäftsführerin Monika Otten und dem Balver Bürgermeister Hubertus Mühling, der gleichzeitig Betriebsleiter der Balver Stadtwerke ist, Energie-Ausblicke aufzeigen.
"Den ungebremsten Ausbau überdenken"
Den Auftakt machte Dr. Klaus Weimer: "Die Preise sind an der Strombörse so niedrig wie seit langem nicht mehr, gleichzeitig sind die Strompreise für den Kunden so hoch wie noch nie." Weimer weiter: "Wir müssen mal innehalten und den ungebremsten Ausbau an erneuerbarer Energie überdenken." Er ergänzte: "Windkraft an Land wird massiv gekürzt. Das Investitionsrisiko ist mittlerweile so groß, dass dies niemand mehr möchte."
Seine Hemeraner Kollegin Monika Otten hielt ein "Plädoyer für den kleinen Kunden" und Gastgeber Bernd Reichelt, der erst seit ein paar Monaten für die Geschäftsführung in Menden verantwortlich zeichnet, sieht sein Unternehmen größenmäßig zwischen Hemer und Iserlohn positioniert. "Ein Schwerpunkt wird für uns dieses Jahr die E-Mobilität werden."
"Starkes Internet stärkt den Industriestandort"
In der sich anschließenden Diskussion stieß Hemers Bürgermeister Michael Esken mit dem Hinweis auf die "Datenautobahn" im Märkischen Kreis eine Tür bei den Stadtwerken auf. Er wurde von Landrat Thomas Gemke bestärkt: "Wir müssen es hinkriegen, dass im Märkischen Kreis ein wettbewerbsfähiges Internet vorhanden ist. Nur so bleibt der Kreis ein starker Industriestandort. Eine Lösung ist wohl im Verbund am besten. Allerdings müssen wir auch Geld in die Hand nehmen, um das Problem schnell zu lösen. Da sind Kooperationen mit den Stadtwerken durchaus sinnvoll." - Dr. Hans-Peter Rapp-Frick, Hauptgeschäftsführer der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer in Hagen, sieht ein schnelles Internet als vorrangig an. Rapp-Frick: "Dies ist für die Betriebe wichtig, wenn sie im Wettbewerb bestehen wollen." Und Hemers Bau-Unternehmer Hans-Georg Verfuß mahnte, "dass wir in der Region aufholen müssen, wir dürfen uns hier nicht abhängen lassen, nur weil wir keine Internet-Infrastruktur haben."
Eine Steilvorlage für Dr. Weimer und Bernd Reichelt: "Breitband in Iserlohn ist natürlich ein Thema, das wir in der Kooperationsgesellschaft Telemark ganz oben ansiedeln." Bernd Reichelt sieht die "Telekommunikation gar als weiteres Standbein der märkischen Stadtwerke" an.
"Eine gute Botschaft für den Energiesektor im märkischen Nordkreis"
Fehlen durfte beim WIN-Frühstück auf keinen Fall das Thema Energiekosten. Sowohl Georg Verfuß als auch der Iserlohner Einzelhändler Gerd Heutelbeck beklagten die hohen Kosten.
Zum Abschluss der Energiegespräche beim WIN-Frühstück bilanzierte Hubertus Mühling das Energie-Treffen: "Heute haben wir ein symbolisches Zeichen gesehen. Wir haben ein Arbeitsklima bei der Vorbereitung erlebt, das es so noch nicht gegeben hat. Das ist die gute Botschaft für den Energiesektor im märkischen Nordkreis."
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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