CDU-Politiker Rolf Kramer nimmt nach 35 Jahren seinen Abschied aus dem Iserlohner Rat

Lang ist es her:  Rolf Kramer ganz konzentriert in der CDU-Fraktion während einer Ratssitzung. | Foto: privat
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Für die SPD hat Rolf Kramer in der Iserlohner Heide kandidiert, für die CDU ist er immer in Gerlingsen aufgestellt worden. Am 22. Mai wird er sich nach 35-jähriger Lokalpolitik-Tägigkeit nicht mehr um ein Ratsmandat bewerben.

Die Abgeordneten-Periode für die SPD im Iserlohner Rat war relativ kurz. Von 1979 bis 1984 war er als Genosse aktiv. „Ich bin in die Partei eingetreten, weil ich ein Anhänger der Helmut-Schmidt-Politik gewesen bin“, blickt Rolf Kramer (73) zurück, „allerdings habe ich eigentlich immer zum konservativen Lager tendiert.“ Er ist 1988 zur CDU gewechselt und sitzt seit 1994 für die Christdemokraten im Rat. Die Bereiche Bauen, Sport und Verkehr haben ihn stets stark interessiert. Die CDU-Fraktion führt Rolf Kramer seit 2009 als Fraktionsvorsitzender. Vervollständigt werden muss seine politische Tätigkeit mit dem Hinweis auf sein Kreistagsmandat seit 2004 und auf seine Mitgliedschaft im Regionalrat seit 2009. Im Regionalrat hat Rolf Kramer nach eigenem Bekunden auch so etwas wie den Höhepunkt in seiner politischen Arbeit erlebt: „Ich konnte mit meiner Arbeit die Erweiterung des Weber-Steinbruchs am Griesenbrauck verhindern. Ich sah eine große Gefahr in der Nähe zur Deponie.“ Im Umkehrschluss hat er aber auch festgestellt, „dass der Einfluss eines Ratsmandat doch geringer ist als man selber glaubt.“
Korrekturen würde er beim Blick zurück nicht vornehmen: „Ich habe immer nach bestem Wissen und Gewissen entschieden.“ Wichtig ist Rolf Kramer, „dass ich nie ein Stadtteildenken hatte.“ Er bedauert im gleichen Atemzug, „dass 39 Jahre nach der kommunalen Neuordnung eben dieses Stadtteildenken noch vorhanden ist.“

"Hatte nie ein Stadtteildenken"

Sein Abschied von der lokalen Politik stand schon 2009 fest. „Da habe ich mich entschieden, dass dies meine letzte Amtsperiode ist. Denn für mich war und ist es wichtig, selber zu entscheiden, wann ich aufhöre.“
Selbstbewusst ist Rolf Kramer, den es auch schon einmal ganz spontan zu einer eintägigen Reise in eine Großstadt zieht, „um mir Baustellen anzuschauen“. Seinen Ingenieur-Beruf wird er wohl nie so ganz leugnen können.
Zurück zur Politik und dem Selbstbewusstsein: „Ich habe einen guten Ruf, weil ich solide und zuverlässig gearbeitet habe und arbeite.“ Was er unter anderem auch bei der Vorbereitung zur interkommunalen Zusammenarbeit mit Hemer unter Beweis gestellt hat. „Das hat mir wirklich Freude bereitet, mit den Hemeranern einiges auf die gemeinsamen Schienen zu stellen.“
Froh ist er im Übrigen auch darüber, „dass sich die Sportlandschaft in den zurückliegenden zehn Jahren in Iserlohn entscheidend zum Positiven verändert hat.“ Kramer: „Wir haben viele Kunstrasenplätze, neue Hallen und die Infrastruktur verbessert.“
In Zukunft wird er sich mehr Zeit für Städtereisen nehmen und weitere Kilometer auf diversen Wanderstrecken wie den Rheinsteig oder den Rennsteig in Angriff nehmen. Weil er sich komplett aus der lokalen Politik verabschieden wird. „Ich mache da einen klaren Schnitt.“
Rolf Kramer wäre aber nicht Rolf Kramer, wenn er abschließend nicht noch einmal Generelles zu erzählen hätte: „Viele meiner politischen Träume sind schon im Sande verrieselt. So bedauere ich doch sehr, dass das Gewicht der Stadt Iserlohn in der Region nicht entsprechend der Stellung mit gut 95 000 Einwohnern ausgebaut und gestärkt worden ist.“

Text: Rainer Tüttelmann

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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