Arbeitsagentur manipuliert Vermittlungsstatistik
Nur wenige Tage nachdem die Bundesagentur für Arbeit vollmundig einer langjährigen Mitarbeiterin Falschaussage und Täuschung der Öffentlichkeit zum Vorwurf gemacht hatte, steht der Vorstand der Bundesagentur nun selbst am Pranger.
Noch in der Presse Info 035 vom 14.06.2013 mit dem Titel „Inge Hannemann gefährdet tausende Mitarbeiter der Jobcenter“ ist der Satz zu lesen: „Die Behauptungen von Frau Hannemann sind falsch und führen die Öffentlichkeit in die Irre.“
arbeitsagentur.de
Jetzt enthüllt der Spiegel:
„Hamburg - In einem seit Monaten unter Verschluss gehaltenen Prüfbericht hat der Bundesrechnungshof der Bundesagentur für Arbeit (BA) vorgeworfen, sich vorrangig um leichtvermittelbare Arbeitslose zu kümmern, die anderen dagegen weitgehend zu ignorieren.“
Der Bundesrechnungshof bestätigt interne Zielvorgaben, Manipulationen an der Statistik und ein Klima der Angst unter den Beschäftigten. Er beruft sich dabei auf interne Weisungen der Bundesagentur selbst.
spiegel.de
Der Focus schreibt:
„Es ist ein Skandal um Manipulation und Täuschung: Der Bundesrechnungshof wirft der Bundesagentur für Arbeit vor, leicht vermittelbare Kunden vorrangig behandelt zu haben um eine positive Bilanz vorzuweisen. Langzeitarbeitslose sind die Verlierer.“
focus.de
Und die Zeit weiß:
„Lehrlinge, die ohnehin von ihrer Firma übernommen werden sollten, seien als erfolgreich vermittelt gezählt worden. "Die bloße Erfassung von sicheren Übertritten mit dem Ziel einer Zählung stellt aus unserer Sicht eine Manipulation dar", heißt es in dem Rechnungshofbericht.“
zeit.de
Nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts vom 15.11.2012 (Az. BVerwG 7 C 1.12) untersteht auch der Bundesrechnungshof dem Informationsfreiheitsgesetz und muss über Prüfungsergebnisse Auskunft geben.
bverwg.de
Die Veröffentlichung des internen Prüfberichts im Volltext wurde bereits beantragt.
fragdenstaat.de
Autor:Ulrich Wockelmann aus Iserlohn |
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