Wohnungen für 2016 hängen bereit.

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Damit unsere gefiederten Freunde und Helfer sich wohlfühlen und am Ort bleiben, hat die Wohnungsgesellschaft fleißig gearbeitet. Tagelang wurde gesägt, geschraubt, auf den Finger gekloppt, laut geflucht und die Farbe gerührt, um neue Wohnungen, man sagt auch Nistkästen dazu, für die Piepmätze herzustellen.

Erstklassige Qualität, Fichte 23 mm, Sägerauh, direkt aus dem Sägewerk Bulter und bevorzugte Wohnlage an alten stabilen Bäumen mit vielen Insekten, waren eine Grundvoraussetzung. Dazu kommt noch, dass es einen Menschen gibt, der in Notzeiten etwas zu essen für die kleinen Federbüschel bereithält. Er hat eine Erfahrung gemacht, die sich lohnt. Die Äpfel von dem Baum, Rote Sternrenette, waren immer voll von Ungeziefer und aus einem Eimer Äpfel konnte er nur einen kleinen Topf Kompott herstellen. Somit war die Verwendung der Äpfel überhaupt nicht lohnenswert.

Irgendwann fing er an, die Vögel mit Winterfutter zu versorgen und aus Spaß an den kleinen Gesellen, wurde er zu einer Wohnungsbaugesellschaft. Er baute ein Vogelfutterhaus und auch Nistkästen. Erst eins, dann zwei und immer mehr wurde produziert. Sie wurden aufgehängt und auch angenommen. Wenn er in die Nähe der Kästen kam, hörte er lautes Gepiepse daraus ertönen. Die Eltern saßen im Baum und schimpften laut, weil sie sich nicht trauten ihre Kinder zu füttern. Erst als er wegging, trauten sie sich in den Kasten zu fliegen. Also war seine Winterfütterung, das selbst gemachte Fettfutter und auch die Nistkästen ein voller Erfolg. Sie fühlten sich wohl in dieser Wohngegend.

In diesem Jahr schaute der Mensch einmal nach seinen Äpfeln und nahm welche mit um Kompott daraus zu machen. Wenn die Qualität stimmt. War das eine Überraschung, das jeder Apfel frei von Schädlingen war. Weitere Äpfel wurden ins Haus geholt und alle waren frei von Maden und Ungeziefer. Also haben die Vögel dafür gesorgt, dass Apfelwickler und andere Schadinsekten, nicht mehr die Äpfel zerstörten. Das ist doch eine tolle Erfahrung.

Erst wenn der Mensch alle Lebewesen vernichtet hat, wird er merken, dass er so auch nicht überleben kann.

Alle Nistkästen sind jetzt aufgehängt, die alten Kästen wurden gereinigt und man darf gespannt sein, wie viele 2016 angenommen und bezogen werden. Es hängt auch wieder Fettfutter im Baum und am Fenster befindet sich ein kleines Futterhaus, das wohlgefüllt ist. Jetzt erlebt man ganz nah einen enormen Betrieb, wie auf einem Flugplatz. Es brummt, knattert und piepst den ganzen Tag und man kann noch besser die kleinen Flieger begutachten.

Im Frühjahr, wenn die Rolling Stones und Van Morrison am offenen Fenster ihre legendären Titel von sich geben, kommen die kleinen Sänger ganz nah an das Fenster und singen wie die Weltmeister. Ich finde das höchst interessant und lustig. Wenn es so ist, dann soll es so sein. Das ist Natur.

Vielleicht hat diese Geschichte jemanden dazu gebracht, auch etwas für die Natur zu tun. Dann soll er es machen, denn es ist gar nicht so schwer und aufwendig. Man kann auch nicht wissen, vielleicht wird das für ihn die ganz große Lebensgeschichte und er entwickelt sich zu einem richtigen Spezialisten für Wildvögel. Viel Spaß dabei. Der tierische Flugzirkus wird sich freuen.

Autor:

Rolf-Jochen Reimann aus Iserlohn

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