Was wird aus dem Gerlingser Wäldchen?

Als Kyrill im Januar 2007 zuschlug, blieb auch das kleine Gerlingser Wäldchen zwischen der Barbarastraße und dem Schürenbusch nicht verschont. Allerdings hielt sich der Schaden, im Gegensatz zu vielen anderen Wäldern Iserlohns, in Grenzen. Einige Bäume wurden durch die Last des Windes auf den Boden gedrückt, meiner Meinung nach aber nicht so viele, dass das Wäldchen hätte gerodet werden müssen.

Doch genau das passierte ein Jahr später, im März/April 2008, nachdem sich die Natur wieder beruhigt und die Tiere sich mit der neuen Situation arrangiert hatten.

Der Stolz der Gerlingser Bürger, der vielen schönen und auch seltenen Waldtieren Schutz und Heimat bot, (es haben sich sogar Rehe bis zur Bank gewagt!!!) wurde mit der Begründung, dass die Mehrzahl der Bäume schon hohl und kaputt seien und eine Gefahr darstellten, dem Erdboden gleich gemacht. ALLE Tannen mussten weichen. Nach und nach wurde ein Baum nach dem anderen abgeholzt, von den Ästen befreit und am Rand der Gehwege aufgetürmt.

Wir Gerlingser mussten mit ansehen, wie aus dem schönen Wäldchen eine verwüstete Landschaft entstand. Tod und öde! Aus dem Boden ragten nur noch, zum Teil entwurzelte, Stumpen. Und dann?

Ja, dann passierte erst einmal ganz lange gar nichts! Kinder und Jugendliche nutzten die Baumstämme als Klettergerüste, hinter diesen wurde Sperrmüll abgeladen (von Kindern hergeschleppte Matratzen und Kisten) und langsam wucherte das Unkraut auf dem gerodeten Feld gen Himmel. Der Anblick der kahlen und lieblosen Landschaft machte viele wütend! So viele Tiere, die man zuvor regelmäßig gesehen oder gehört hat, zogen sich zurück. Doch nachdem wieder viel Zeit ins Land gezogen war und nichts gemacht wurde, erholte sich auch dieses mal die Tierwelt wieder. Wenn auch nicht so zahl- und artenreich wie zuvor, einige Waldbewohner machten das Beste aus der Situation.

Irgendwann wurden die Baumstämme dann endlich abgeholt.

Aber als auch da die Natur sich gerade wieder gefangen hatte, kamen die nächsten Baumaschinen und verdrängten die noch wenig verbliebenen Waldtiere endgültig. Die restlichen Baumstümpfe wurden entwurzelt, der Waldboden wurde aufgewühlt und die geschredderten Äste auf dem Erdboden verteilt.

Immerhin wurde uns gleich zu Beginn der Rodung versprochen, dass das Gebiet auf gar keinen Fall bebaut werden sollte. Man würde das Landstück zu gegebener Zeit mit Laubbäumen wieder aufforsten. Irgendwann war die Rede davon, dass eine Art Parkanlage entstehen sollte, mit Kräutergarten und Sitzgelegenheiten. Was wir Gerlingser wollen, danach wurde nicht gefragt.

Und wirklich sind viele gegen diesen Plan. Wenn dies ralisiert werden sollte, ist mit verschmutztem Gebiet und zerschlagene Glasflaschen, Müll und Hundehaufen zu rechnen. Die Gerlingser Bürger befürchten in den Sommermonaten zusätzliche Lärmbelästigungen. Warum soll eine teure Parkanlage angelegt werden, die fast niemand will? Aber seit Jahren tut sich nur gar nichts mehr. Warum? Ist eine Parkanlage doch nicht realisierbar? Werden die Wünsche der Gerlingser doch in Betracht gezogen? Oder lassen sich die Iserlohner Politiker die Option offen, auf dem Landstück zu bauen? Windräder sind wohle eher unrealistisch, wenigstens etwas.

Was ich mir persönlich für unser ehemaliges Gerlingser Wäldchen wünschen würde? Bäume!!!

Ja, ich würde es begrüßen, wenn das uns zuerst versprochene Vorhaben umgesetzt und der Wald wieder aufgeforstet werden würde. Am liebsten natürlich wieder mit Tannen, ich wäre aber auch nicht abgeneigt Laubbäume wachsen zu sehen. Hauptsache der ehemalige Flair des Wäldchens kehrt mit der Vielzahl an Pflanzen und Tieren zurück. Egal, wie viele Jahre dies dauern sollte!

Was meinen denn andere Gerlingser Bewohner? Was wünscht ihr euch oder weiß schon jemand, wie es hier weiter gehen wird?

Wann geht es wie weiter, mit dem ehemaligen schönen Gerlingser Wäldchen???