Von Kindern und Hunden
Mir ist es wichtig, einführend klarzustellen, dass ich selbst Hundehalter bin, Hunde liebe, Kinder noch mehr - und mir nichts lieber wäre, als das jedes Kind mit einem Haustier aufwachsen könnte. Da das ein unrealistischer Wunschgedanke ist, versuche ich, den Kindern in meiner OGS (offene Ganztagsschule)-Wald und Wiesentruppe Respekt und Verantwortung für jedes Lebewesen auf spielerische Art nahe zu bringen. WIr füttern im WInter die Vögel im Wald, besuchen das Tierheim und übernehmen Tierpatenschaften u.v.m - und natürlich gibt es auch Tage, an denen wir einfach spielen und toben und das immer in der freien Natur.
Gestern wollten wir eigentlich Schlitten fahren - leider war gegen Mittag die weiße Pracht so weit geschmolzen, dass das nicht möglich war - also ging es mal zum Seilersee. Warum bekommen die Enten im Winter keine kalten Füße und fireren auf dem Eis fest? Warum sollen Enten nicht mit Brot gefüttert werden? Wie schaut der Wald im Winter aus? Welche Spuren lassen sich im Schnee erkennen? Die Möglichkeiten, die Kinder spannend zu unterhalten sind schier unerschöpflich und meine Truppe hatte einen Mordsspaß an dem Ausflug. Wir nahmen die Hinterlassenschaften der Hunde - die im wahrsten Sinn des Wortes HAUFENWEISE auf dem kleinen Spielplatz herumlagen - hin und putzten uns die Stiefel im Schnee ab. Zum einen, weil ich die Kinder nicht von vorneherein negativ auf die Hunde (die für diesen Zustand ja am wenigsten können) einstimmen wollte, zum anderen ist über diesen Zustand bereits genug gesagt und geschrieben worden - offensichtlich gibt es so zahlreiche uneinsichtige Hundehalter, dass es müßig ist, ständig an diesem Thema herum zu rühren, und wenn, dann werde ich das an anderer Stelle tun. . Wir setzten unseren Weg rund um den Seilersee fort - über den Waldweg. Die KInder genossen den Tag im Freien trotz des schlechten Wetters und tobten und rannten ausgelassen um mich herum. Uns kamen 2 Damen entgegen, elegant gekleidet, die eine in einem langen hellen Pelz - und führten 2 Hunde mit sich. Ich rief den Kindern zu, bitte Rücksicht auf die Spaziergänger zu nehmen. "Und auf die Hunde" rief eine der Damen spitz dazwischen, wandte sich an mich und fragte : "Ist es wirklich nötig, dass die Kinder ausgerechnet hier spaziergehen müssen, wo doch so viele Hunde mal ihre Runde drehen wollen?" .... Ich habe mich geärgert, dass ich in diesem Augenblick einfach nur sprachlos war....und mir gewünscht, es würden alle so repektvoll miteinander umgehen, wie mein Wald - und Wiesentrüppchen
Autor:Julika Steppat aus Iserlohn |
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