Viele grüne Daumen
Siegerehrung der Goldenen Gießkanne 2021

Siegerehrung beim Wettbewerb „Goldene Gießkanne 2021“ (v.l.): Jowita Kadzielawa (2. Platz), Eckehard Schröder (SIH), Simone Korte (Stadtmarketing), Kiliana Ladlef (1. Platz), Laura Niehus (Stadtmarketing), Ivonne Schönerstedt (Hagebaumarkt Holz & Bau), Petra Rößler (3. Platz und Sonderpreis "Summen & Brummen"). Foto: Stadt Iserlohn
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  • Siegerehrung beim Wettbewerb „Goldene Gießkanne 2021“ (v.l.): Jowita Kadzielawa (2. Platz), Eckehard Schröder (SIH), Simone Korte (Stadtmarketing), Kiliana Ladlef (1. Platz), Laura Niehus (Stadtmarketing), Ivonne Schönerstedt (Hagebaumarkt Holz & Bau), Petra Rößler (3. Platz und Sonderpreis "Summen & Brummen"). Foto: Stadt Iserlohn
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Seit dem vergangenen Jahr ist der traditionsreiche Blumenschmuck-Wettbewerb "Die Goldene Gießkanne", der bis dahin rund zehn Jahre pausierte, wieder fester Bestandteil des städtischen Veranstaltungskalenders. Und so grünte, blühte und summte es auch in diesem Jahr in zahlreichen Iserlohner Vorgärten.

Gemeinsam mit der Abteilung für Umwelt- und Klimaschutz sowie dem Stadtbetrieb Iserlohn Hemer (SIH) hatte das Stadtmarketing zwischen Juni und September 2021 abermals zum großen Hobbygärtner-Wettbewerb aufgerufen, bei dem die ansprechendsten, nachhaltigsten und insektenfreundlichsten Vorgarten- und Balkongestaltungen im Stadtgebiet prämiert werden.

Die Teilnahme war denkbar einfach: Die Pflanzenfreunde mussten zweimal drei Fotos von ihren botanischen Meisterwerken im Abstand von sechs Wochen schießen und einsenden. Auf diese Weise dokumentierten sie nicht nur ihren grünen Daumen und ihren Sinn für eine ansprechende gärtnerische Gestaltung, sondern auch ein nachhaltiges, langlebiges und bestenfalls sogar insektenfreundliches Arrangement im heimischen Garten. Die einzige Bedingung mitzumachen war, dass die Bepflanzungen im Stadtbild gut sichtbar und zur Straße hin ausgerichtet sein mussten, also ein Vorgarten oder ein zur Straße gewandter Balkon.

Jury war beeindruckt

"Nach dem erfolgreichen Neustart im Vorjahr mit über dreißig Teilnehmern, haben in diesem Jahr zwar nur zehn Gartenfreunde ihre blühenden Gärten mit uns geteilt, dafür aber mit teils sehr beeindruckenden Arrangements", resümiert Simone Korte vom Iserlohner Stadtmarketing den diesjährigen Erfolg der Aktion.

Gemeinsam mit Patricia White von der Abteilung für Umwelt- und Klimaschutz, Eckehardt Schröder vom SIH und Laura Niehus vom Team Stadtmarketing hatte Korte das Vergnügen, rund 120 Bilder von Vorgärten, Balkonen und Nistmöglichkeiten, teils in Form großer Fotocollagen, zu sichten und die Gewinner zu küren.

"Wir haben Einblick in die unterschiedlichsten Gartentypen erlangt. Es ist wirklich spannend zu sehen, wie kreativ sich die Bürgerinnen und Bürger dem Thema ökologisches Gärtnern nähern, ihre eigene gestalterische Note mit in die Vorgärten oder Balkone bringen, hier mit unterschiedlichen Elementen spielen und zum Teil ganz bewusst artgerechte Lebensräume für Insekten schaffen", freut sich Patricia White als Biologin und zugleich Mitorganisatorin des Projekts über den Sinn für die Natur. Und Gärtnermeister Eckehardt Schröder vom SIH ergänzt, dass "selbst die kleinsten Areale für eine ansprechende und zugleich insektenfreundliche Bepflanzung genutzt wurden" und zollt dieser Leistung aus fachlicher Sicht seinen Respekt.

Blühendes Kleinod

So auch der Vorgarten von Siegerin Kiliana Ladlef, "die auf nur wenigen Quadratmetern ein blühendes Kleinod geschaffen hat, das nicht nur Passanten sondern auch gleichzeitig Insekten erfreut", lobte Eckehardt Schröder bei der Preisverleihung  die gärtnerischen Fähigkeiten der Letmatherin. Panaschierte und grüne Funkien, Eisenhut, Salomonsiegel, Phlox, Hortensien, Aronstab, Kugellauch, Schlüsselblumen, Goldnessel, Japan-Anemonen, Hasenglöckchen, Akelei und Bergenie schmücken das kleine und dicht bepflanzte Beet. "Ihre Bepflanzung zeichnet sich durch eine gekonnte Mischung aus heimischen und exotischen sowie dem Standort angepassten Pflanzen aus, die sich hier, in direkter Nähe zur Lenne, prächtig, vor allem aber auch mehrjährig entwickelt", so Schröder weiter. Das Verhältnis zwischen bepflanzter und gepflasterter Fläche ist darüber hinaus optimal ausgenutzt.

Kiliana Ladlef darf sich über einen 250 Euro-Gutschein des Hagebaumarkts Holz & Bau in Iserlohn freuen, der durch die Leiterin des Gartencenters Ivonne Schönerstedt übergeben wurde.

Paradies für Insekten

Zum zweiten Mal beworben hat sich auch der Stuckbetrieb Josef Mennicken e.K. mit seiner Wildblumenwiese in der Iserlohner Heide, dieses Jahr mit Erfolg. Mit nur wenigen Punkten Unterschied zur Gewinnerin belegt der bunt- und wildwachsende Vorgarten Rang zwei. "Zwischen wildem Mohn, Cosmeen, Kokardenblumen und mannshohen Sonnenblumen ist hier ein kleines blühendes Paradies für Insekten entstanden", freut sich Simone Korte. Er ist zur Straße ausgerichtet und im Gesamteindruck "eine wahre Augenfreude", so Schröder bei seinem Resümee, "denn hier stimmt vor allem auch das Verhältnis von Pflaster- zur Grünfläche". "Hier wurde – und das haben wir gerade auch im Vergleich zum letzten Jahr gut sehen können - auf eine mehrjährige Mischung gesetzt, die extrem gut mit dem Standort klarkommt und sich durch einen vielfältigen, nektarreichen Mix an heimischen und exotischen Pflanzen auszeichnet", so Schröder weiter.

Jowita Kadzielawa, die die Teilnahme am Wettbewerb im Betrieb vorangetrieben hat, durfte den 150 Euro-Gutschein des Hagebaumarkts Holz & Bau für den zweiten Platz in Empfang nehmen.

Der dritte Platz der diesjährigen Goldenen Gießkanne geht nach Gerlingsen. Hier blühen im großen Garten von Petra Rößler Fetthenne, Frauenmantel, Glockenblumen, Fingerhut, Sonnenbraut und vieles mehr und sind damit ein Hingucker für Nachbarn und Spaziergänger. "Hier wurde ein gut strukturiertes, harmonisches, blühendes und grünendes Arrangement mit natürlichen Nistmöglichkeiten und künstlerischen Elementen geschaffen", lobt Gärtnermeister Schröder das Können der Hobbygärtnerin. Vor allem die mehrjährige Bepflanzung, die standortangepasste Auswahl der Pflanzen sowie das nahezu optimale Verhältnis von Grün- zu Pflasterflächen machen den Garten attraktiv. Dafür durfte Petra Rößler einen Gutschein in Höhe von 100 Euro vom Hagebaumarkt entgegennehmen. Und nicht nur das: Sie ist zugleich auch die Gewinnerin der Sonderkategorie "Summen & Brummen", mit der die bienenfreundlichste Pflanzoase gekürt und mit einem 50 Euro-Stauden-Gutschein sowie 25 qm-Wildblumenmischung belohnt wurde.

Was ihren Garten so insektenfreundlich macht? "Insekten finden hier natürliche Nist- und Rückzugsmöglichkeiten sowie einen vielfältigen Lebensraum und zahlreiche Pflanzen mit ungefüllten nektarreichen Blüten", erklärt Gärtnermeister Schröder. "Ein paar künstlich angelegte Nist- und Rückzugsmöglichkeiten und es wäre perfekt", ergänzt er zwinkernd.

Gepflegt ist nicht immer gut

"Auf Spritzmittel verzichten wir natürlich", erklärte Petra Rößler bei der Siegerehrung – auch trotz der imposanten Größe des Gartens. Das war der Jury auch besonders wichtig. Denn Biologin Patricia White weiß: "Mit dem Einsatz von Spritzmitteln sieht der Garten zwar gepflegt aus, da damit den sogenannten "Unkräutern" der Garaus gemacht wird, aber es ist eben auch pures Gift für Flora und Fauna und ein langfristiger Eingriff in den Lebensraum Natur."

Und auch im kommenden Jahr bekommen alle Iserlohner Hobbygärtner bei der "Goldenen Gießkanne 2022" wieder die Gelegenheit, mit ihren Anpflanzungen am Blumenschmuck-Wettbewerb teilzunehmen und gleichzeitig dabei ihren Beitrag zum Umweltschutz, zur Insektenpopulation und zur Verschönerung des Stadtbildes zu leisten. Die Organisatoren freuen sich schon jetzt wieder auf eine rege Teilnahme und viele eindrucksvolle Ansichten aus Iserlohner Vorgärten und Balkonen.

Weitere Infos zur Aktion finden Interessierte unter https://www.iserlohn.de/stadtmarketing-tourismus/projekte/goldene-giesskanne

Dort werden in Kürze die Details für den Wettbewerb 2022 bekannt gegeben.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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