HSK: Hilfe für Jungvögel
Küken aus dem Nest gefallen: Das ist jetzt zu tun
Esther Rossa leitet die BUND Singvogelstation Hochsauerlandkreis in Sundern und hat im letzten Jahr 522 Jungvögel aufgenommen, wovon letztendlich 319 ausgewildert werden konnten.
„Jedes Jahr werden es mehr“, erklärt die engagierte Tierschützerin. In diesem Jahr hat sie schon 70 Vögel aufgenommen und täglich kommen ein bis zwei Notfälle hinzu.
Da Esther Rossa die Arbeit mittlerweile nicht mehr allein stemmen kann, hat sie am letzten Wochenende in Iserlohn einen Workshop abgehalten und konnte auf diese Weise fünf „Päpplerinnen“ für die Wildvogelhilfe begeistern.
Unterstützt wird sie zudem vom Tierheim und Tierschutzverein Iserlohn. Kathrin Spohr (Vorsitzende) besorgt die sogenannte „Erstausstattung“ für die neuen Vogelretterinnen: „Dazu gehören Futter (gefrorene Heimchen), Pinzetten, Inkubatoren und Wärmflaschen“, verrät sie.
Auch Kathrin Spohr freut sich über die neuen Helfer, denn die Tierschützer vor Ort können jede Hand gebrauchen.
„Dabei ist es gar nicht so einfach, einen Wildvogel aufzupäppeln“, so Kathrin Spohr. Zuviel könne dabei falsch gemacht werden, so dass die Jungvögel nicht überlebten.
Ein häufiger Fehler sei dabei, den Vögeln erst einmal Wasser einzuträufeln: „Bloß nicht“, warnt sie. „Viel zu groß ist die Gefahr, dass ein Tropfen ins Atemloch gelangt und der Vogel dadurch zu ersticken droht.“
Ruhe bewahren
Wildvogelexpertin Esther Rossa mahnt, erst einmal „Ruhe zu bewahren“. Jeder Schritt müsse sorgfältig überlegt sei. „Zunächst muss das Küken warm gehalten werden. Am besten umschlossen in der Hand, bis man aus einem Handtuch und einer Wärmflasche ein provisorisches Nest gebaut hat“, rät sie.
Perfekt sei natürlich ein Inkubator mit gleichbleibenden Temperatur von rund 38 Grad Celsius. Ein solches Gerät hat natürlich nicht jeder zur Hand. In ihrer Vogelaufzuchtstation stehen mittlerweile zwei Inkubatoren.
Die gesamte Ausrüstung hat Esther Rossa übrigens von ihrem eigenen Geld bezahlt, die sie mittlerweile mehr als 12.000 Euro gekostet hat.
Doch das bringt die Tierschützerin nicht davon ab, auch weiterhin zu helfen. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit.
Eigentlich kam sie ganz zufällig zu dieser Aufgabe. „Vor vier Jahren schleppte mein Bruder ein Schwalbenjunges an und schon war es um mich geschehen“, erinnert sie sich.
Seitdem bevölkern Schwalben, Amseln, Spatzen, Rotkehlchen und Krähen ihr Heim. Bevor die Vögel ausgewildert werden können, verbringen sie zudem eine Zeit in einer ihrer zwei Volieren.
Ihre Singvogelstation ist zudem offiziell bei der „Unteren Naturschutzbehörde“ gemeldet und beim BUND angeschlossen.
Kontakt
BUND Singvogelstation HSK
Esther Rossa
Tel.: 0152/54231461
Sonnenweg 46 in Sundern
Spenden per Paypal
Homepage
Vogelpflegestation Märkischer Kreis
Anke Melis
Südstraße 48 in Lüdenscheid
Tel.: 02351/21743
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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