Iserlohn: Die Rettung naht
Eichhörnchen in Not!

Simone Thal päppelt zur Zeit 13 Eichhörnchen-Jungtiere auf. Foto: privat
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  • Simone Thal päppelt zur Zeit 13 Eichhörnchen-Jungtiere auf. Foto: privat
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In Iserlohn werden zur Zeit viele Eichhörnchen im Tierheim abgegeben. „Die Jungtiere zeigen oft auf freier Wildbahn ein seltsam zutrauliches Verhalten“, erklärt Geschäftsführerin Kathrin Spohr. „Eichhörnchen-Babys laufen auf den Menschen zu und umklammern das Hosenbein.“

Eichhörnchen-Babys brauchen vor allem Wärme. Foto: privat
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Und das läge nicht daran, dass die Tierchen vielleicht eine gefährliche Krankheit hätten. „Meist haben die Kleinen ihre Mutter verloren und sind bereits seit einer Weile ohne Nahrung und Wärme. In ihrer Verzweiflung suchen sie den Kontakt zu Menschen.“
Dabei handle es sich fast ausschließlich Jungtiere, die auf diese Weise hilfesuchend auf den Menschen zukommen, weiß auch Tierarzthelferin Simone Thal aus Altena, die eine private Wildtierhilfe gegründet hat. Sie bekommt regelmäßig Hörnchen aus dem Tierheim Iserlohn, die sie liebevoll aufpäppelt.
„Zur Zeit beherberge ich 13 Eichhörnchen“, verrät sie. Im letzten Jahr konnte die engagierte Tierschützerin insgesamt 30 wieder auswildern. Wenn man ein Jungtier findet, hat sie folgende Tipps: „Eichhörnchen brauchen vor allem Wärme, daher eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen bereit halten. Finder sollten das Tier am besten in einen kleinen Karton legen und das örtliche Tierheim oder die Wildtierhilfe benachrichtigen.“

Verzweifelte Tiere suchen die Nähe zum Menschen. Foto: privat
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Es mit der Aufzucht selbst zu versuchen, davon rät die Tierexpertin ab: „Wildtierhilfe ist viel zu speziell“, so Simone Thal. „Hier in der Region gibt es einige Päpplerinnen, die über das Tierheim vermittelt werden.“
Sie selbst gehöre auch dazu und werde vom Tierheim Iserlohn auch finanziell unterstützt.
Wenn Simone Thal Eichhörnchen zuhause hat, brauchen diese alle zwei bis drei Stunden Futter. Dazu gehört auch die ein oder andere Nachtschicht. „Ich mache es gerne und freue mich, wenn ich die Tiere gesund und munter nach zehn bis zwölf Wochen wieder auswildern kann.“

Hintergrund

Laut dem Robert-Koch-Institut können Eichhörnchen keine Tollwut bekommen oder übertragen. Erscheint ein Tier aggressiv oder anhänglich und springt auf den Menschen zu, ist es wahrscheinlich ein verzweifeltes Jungtier. Das scheint ein „Hilferuf“ zu sein. Das Eichhörnchen dann vorsichtig in ein Tuch, einen Schal oder eine Mütze hineinlegen und im Tierheim anrufen.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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