Der Eisvogel fühlt sich bei uns wohl
Die Resonanz auf die Frage nach dem Eisvogel am Baarbach war riesig. Und die wohl schönste Erkenntnis ist, dass der Eisvogel sich im heimischen Raum wohlführt.
"Denn eigentlich ist unsere Region nicht unbedingt der Lebensraum des Eisvogels", so Martina Weber, die an der TU in Dortmund unter anderem Biologie lehrt. Die Waldpädagogin, die in Letmathe-Stübbeken wohnt, ergänzt: "Der Eisvogel war vor Jahren vom Aussterben bedroht. Ein Grund waren sicherlich die schlechten Umweltbedingungen. Dass der Eisvogel nun im heimischen Raum gesichtet wird, spricht für eine bessere Natur. Der Eisvogel hat offenbar den märkischen Raum als neuen Lebensraum entdeckt."
Eisvogel wurde oft an der Lenne gesichtet
Was die Letmather Biologin feststellt, unterstreicht auch Matthias Westerweg, Vorsitzender der Letmather Angler: "Auch wir haben an der Lenne den Eisvogel wiederholt gesehen. Besonders im Bereich der Firma Bakelite und der Lasbecker Brücke. Dort befinden sich ideale Brutbedingungen, dort sind Gemäuer, in denen der Eisvögel lebt." Zudem stellt Westerwege die "Gesundung der Lenne" heraus. "Der Eisvogel ernährt sich in erster Linie von kleinen Fischen wie die Elritze oder den Stichling. Die findet man mittlerweile wieder reichlich in der Lenne." Die Letmather Angler genießen den Flug des Eisvogels: "Einfach toll." Sie hoffen, "dass wir Menschen den nach wie vor scheuen Vogel in seinem neuen Lebensraum nicht auf- und verschrecken."
Auch im Volksgarten und an privaten Teichen
Hinweise, wo der Eisvogel in diesem Jahr schon gesichtet worden ist, sind viele eingegangen. Eine Letmatherin wies auf den Lenneteil hin, der an Hohenlimburg grenzt: "Unterhalb der Liebeshecke." Mehrere Anrufer haben den Eisvogel an der Ruhr gesehen. "In der Höhe des Biobauern Deckert." Selbst am Rupenteich will ihn ein Bürger am vergangenen Mittwoch gesichtet haben. Ein anderer Bürger aus Sümmern hat den Eisvogel an dem kleinen Bach gesichtet, der am Westhang hinunter in den Baarbach fließt. - Eine Letmatherin ließ den STADTSPIEGEL wissen, dass der Eisvogel auch im Volksgarten in diesem Herbst schon gesehen worden ist. Gleiches gilt für den kleinen Waldteich am Haubergweg.
Im gleichen Atemzug mit dem Eisvogel wurde wiederholt auf die Wasseramsel aufmerksam gemacht. "Die", so stellvertretend ein Anrufer aus Letmathe, "ist auch im heimischen Raum vermehrt anzutreffen."
Anmerkung und Bitte zugleich
Wir danken allen, die uns Hinweise auf den Eisvogel übermittelt und die uns auch Bilder geschickt haben. Uns wurden wiederholt auch Brutstätten genannt, die wir aber nicht nennen werden. Die Redaktion bittet und hofft zugleich, dass unsere Geschichte über den Eisvogel an den heimischen Gewässern nicht zur "verstärkten Suche" Anlass geben wird. Respektieren wir den scheuen Vogel und genießen den Moment, wenn er sich zufällig in unserer Nähe zeigt.
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.