Fachhochschule Südwestfalen entwickelt digitale Einlasskontrolle
Ohne Stau zur Vorlesung
Seit diesem Wintersemester findet das Studium an der Fachhochschule Südwestfalen in weiten Teilen wieder in Präsenz statt. Mit Abstand, Maske und unter 3G-Bedingungen. Doch wie kontrolliert man den Impfstatus bei Studierenden und Mitarbeitenden – und zwar so, dass sich keine langen Schlangen vor den Gebäuden bilden? Schließlich müssen allein rund 12.000 Studierende überprüft werden.
Iserlohn. Seit letzter Woche sorgen Scanner an den Eingängen für eine reibungslose und schnelle Einlasskontrolle. Realisiert wurde diese Lösung quasi in Teamwork durch die Iserlohner Fa. IBPC GmbH und Prof. Dr. Christian Gawron von der Lehreinheit Informatik.
Freundlich ist er, der Scanner am Haupteingang des Iserlohner Hochschulgebäudes: Mit „Herzlich Willkommen an der Fachhochschule Südwestfalen“ begrüßt er alle, die ins Gebäude möchten und bittet gleich darauf, die erforderliche Maskenpflicht einzuhalten. Dann ein kurzer Fiebercheck, wer Normaltemperatur hat, kann seinen QR-Code vom Impf- oder Testzertifikat kurz vor den Scanner halten und erhält sofort sein Label. Jetzt noch schnell in die beiliegenden Schlüsselbänder einfügen und fertig ist der Zugangsausweis. Bei vollständiger Immunisierung gilt das Ticket für das komplette Wintersemester. Wer negativ getestet ist, muss das Prozedere jeden Tag aufs Neue wiederholen.
Joseph Kossinis, Geschäftsführer der Fa. IBPC und Informatik-Professor Dr. Christian Gawron haben die Scannerlösung, die ein mühseliges und personalintensives Kontrollieren von elektronischen und analogen Impfausweisen und Testergebnissen ersetzt, entwickelt. Beide kennen sich bereits vom Iserlohner IT-Stammtisch, wobei die Kontakte von Kossinis zur Iserlohner FH weit länger zurückreichen. Der Mathelehrer seiner Töchter am Stenner-Gymnasium unterrichtet heute als Informatikprofessor an der Hochschule. Klein ist die Welt halt.
Maßgeschneiderte Lösung
„Als klar wurde, dass wir im Wintersemester wieder in die Präsenzlehre gehen und die 3G-Regel umsetzen müssen, habe ich sofort unsere Stabsstelle für Arbeits- Gesundheits- und Umweltschutz angesprochen und vorgeschlagen, dass wir uns um eine elektronische Einlasskontrolle bemühen und dass Joseph Kossinis der richtige Ansprechpartner für ein solches Projekt ist“, berichtet Prof. Gawron. Schließlich hatten beide früher schon einmal im Rahmen einer studentischen Projektarbeit zum Thema „Ticketsysteme“ zusammengearbeitet. Mit Ticketsystemen kennt sich die Firma, die im Bereich der Energie- und Umwelttechnik arbeitet, bestens aus. Seit Corona entwickelt das Unternehmen unter anderem für Krankenhäuser maßgeschneiderte Einlasskonzepte.
Und auch das System der Fachhochschule ist auf deren spezielle Bedürfnisse zugeschnitten. Der Scanner ist „Made in Iserlohn“, also gebaut und konfiguriert von IBPC. Prof. Gawron hat zusätzlich eine Webanwendung programmiert, die es allen, die über kein elektronisches Impfzertifikat oder entsprechenden Testnachweis verfügen, ermöglicht, sich einen eigenen QR Code zu generieren und einzuscannen. Software und Gerät wurden anschließend angepasst.
„Ich finde, wir haben damit eine smarte Lösung für die Kontrolle der 3G-Regel entwickelt“, ist Prof. Gawron zufrieden. Maschinenbaustudent Hendrik Trappe, der als einer der ersten das Gerät nutzte, kann dem nur zustimmen: „Das ist praktisch und geht schnell. Und dass auch noch die Temperatur gemessen wird, ist ein zusätzlicher sinnvoller Service“.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.