Sandsteinkugel bei Bauarbeiten wieder aufgetaucht
Das Haus verliert nichts
Märkischer Kreis. Nach dem Grundsatz "Das Haus verliert nichts" wurde jetzt auf dem Gelände des Kreishauses II in Altena eine alte Sandsteinkugel bei Baggerarbeiten wiedergefunden. Es handelt sich um eine behauene Kugel, etwa 45 Zentimeter im Durchmesser, auf einer Seite abgeflacht und mit einem viereckigen Zapfenloch versehen.
Der Fund weckte die Neugier beim Team des Kreisarchivs und der Landeskundlichen Bibliothek – und siehe da: Auf einer Postkarte, die im Jahr 1911 verschickt wurde, ist das Kreishaus I von der Bismarckstraße aus zu sehen. Deutlich erkennbar ist ein schmiedeeisernes Tor, welches von zwei Säulen gerahmt wird. Diese Säulen sind mit je einer Kugel bekrönt. Auch auf einer Grundrisszeichnung von 1908 sind das Tor und die Kugeln deutlich erkennbar.
"Denkbar scheint, dass im Zuge der vorbereitenden Baumaßnahmen für das Kreishaus II im Jahre 1954 die Einfriedung des alten Kreishauses abgebrochen und zum Angleichen des Geländeniveaus an die heutige Position verbracht wurde", mutmaßt Kreisarchivarin Dr. Christiane Todrowski. So kann auch die im September 2021 wiederentdeckte Kugel an den Fundort gelangt sein. Im Verlauf der Baggerarbeiten kam noch eine weitere Kugel zum Vorschein, ebenso wie eine Bruchsteinmauer, bei der es sich um den südlichen Teil der ehemaligen Grundstückseinfriedung des alten Kreishauses handeln könnte.
Das heutige Kreishaus I wurde im November 1908 eingeweiht, die erste Etage wurde von Landrat Dr. Fritz Thomée und seiner Familie als Wohnung genutzt. Der Eingang in die land-rätliche Wohnung ging neben dem damals wie heute begrünten Innenhof von der heutigen Bismarckstraße aus. Das Landratsamt wurde von Architekt Heinrich Markmann im so genannten "Heimatstil" entworfen und gebaut.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.