Solo-Stück mit Ingolf Lück
Voyeurismus auf Seite Eins

Als Boulevardjournalist Marco brilliert Ingolf Lück in "Seite Eins". Foto: Volker Zimmermann
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  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Johannes Krams „Seite Eins“ ist ein gleichermaßen unterhaltsames wie bitterböses Schauspiel, das Ingolf Lück auf den Leib geschrieben zu sein scheint. Ein Angebot, hinter die Kulissen zu schauen, die eigene Haltung gegenüber Medien zu reflektieren. Wo hört investigativer Journalismus auf und wo fängt menschenunwürdige, respektlose Berichterstattung an? Und welche Rolle spielt dabei die eigene Lust am Voyeurismus? Das gefeierte Schauspiel steht am Samstag, 29. Januar, um 20 Uhr im Parktheater Iserlohn auf dem Programm.

Marco ist Journalist. Boulevardjournalist aus ganzer Überzeugung. Tratsch und Klatsch sind überall, sie haben es vom Frisörsalon bis in die „seriöse“ Presse gebracht. Die voyeuristischen Stimmen begleiten und verfolgen Menschen durch Affären und Krisen, an deren Ende sie entweder schnelle Popularität erlangen oder daran zugrunde gehen. Marco liebt diese Macht und verehrt sein Metier als Kunst. „Zuckerbrot und Peitsche“, das ist seine Maxime.

Auf der ständigen Jagd nach einer gut verkäuflichen Story lernt er Lea kennen. Sie hat gerade ihre erste CD rausgebracht und ist noch ein echter Frischling im Business. Marco wittert mit seinem untrüglichen Instinkt sofort die perfekte Beute. Er stellt Lea eine Titelstory und damit den großen Durchbruch in Aussicht. Lea sind Boulevard-Medien zwar suspekt, sie lässt sich aber von den scheinheiligen Versprechungen des skrupellosen Journalisten einlullen. Er bringt die Story, wenn auch etwas anders als besprochen. In seiner aus Halbwahrheiten zusammen-phantasierten Version wird Lea von einer ernstzunehmenden Künstlerin zum Promiluder, das sich als Imagepolitur den Erben einer Unternehmerdynastie geangelt hat. Das schlägt ein, allerdings etwas anders als erwartet. Einen kurzen Moment steht Marco selbst mit dem Rücken zur Wand. Doch dann schafft er es, Lea durch eine perfide Erpressung in die Enge zu treiben. Er bringt sie zur nächsten Entblößung und macht sie damit endgültig zum Freiwild im Blitzlichtgewitter.

Schauspieler und Entertainer Ingolf Lück steht seit 2002 neben seinen vielfältigen TV-Engagements regelmäßig auf der Bühne. Als Regisseur feiert er seit 2003 große Erfolge mit seiner Inszenierung des Stückes „Traumfrau Mutter“. Lück überzeugt in diesem beeindruckenden Monolog durch seine Liebe zum Detail, seinen bedingungslosen Einsatz, Professionalität, unbändige Neugier und visionäre Kraft.

Die Theaterbesucher werden gebeten, sich mit den geltenden Vorgaben zum Infektionsschutz vertraut zu machen. Aktuell muss im Parktheater Iserlohn vor dem Einlass ein 2 G-Nachweis vorgelegt werden. Außerdem gilt die Maskenpflicht im gesamten Haus. Alle geltenden Regeln sind im Detail auf www.parktheater-iserlohn.de zu finden. Dort sind auch die Tickets zu bestellen.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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