Zwei M's repräsentieren Iserlohn's Stadtgeschichte ?
Über Sinn und Unsinn des Buchstabensalats in der Altstadt

Ich musste den Artikel in der Ausgabe des Stadtspiegels vom 20. März zweimal lesen und mir ungläubig die Augen reiben um festzustellen, dass es sich tatsächlich nicht um einen verfrühten Aprilscherz handelte... 2 überdimesionale M's werden künftig die beiden Kreisverkehre in der Altstadt zieren und damit Symbole für die Iserlohner Stadtgeschichte darstellen. Ahh ja. Gut. Ähnliches habe ich in anderen Städten schon gesehen. Eine Kohlenlore auf einem Kreisverkehr im Ruhrgebiet. Die Shilouette eines Sportwagens in einer bekannten Autostadt. Steelen, Wappen, einen Golfspieler, ein Türmchen, Weinreben...und jede Menge abstrakte Kunst, immer mit einem Bezug zur Stadt. Und nun zwei M's für die Waldstadt. Es hätte auch eine rostige Drahtrolle sein können, die Shilouette eines Eishockeyspielers oder des Danzturms, ein Wappen, ja - selbst ein überdimensionaler rostiger Nagel hätte letztendlich mehr Bezug zu Iserlohn hergestellt, als 2 riesige M's mit einer Größe von 4 x 4,5 Metern...
Ach so, wofür sie stehen? Der geneigte Leser wird es längst wissen, 85.000 weitere Iserlohn aber nicht: Das eine M steht für Mühlentor. Sie wissen schon, das einstmals so beliebte Kneipensträßchen, für das nie Geld da war, um es wieder attraktiv zu gestalten. Doch scheint es ja der Stadt so am Herzen zu liegen, dass es ein 4 Metter hohes M in den Kreisverkehr gepflanzt bekommt. Das andere M steht für Museum. Ja, wir haben eins! Und eigentlich kann man es icht übersehen, wenn man den Kreisverkehr in der Altstadt passiert. Aber nun bekommt es zur Sicherheit noch ein riesiges M. Und nun stelle man sich einmal diese Dimension vor - 4x4,5 Meter! Man könnte eines davon ja auch gelb streichen und damit gleich den Weg zum FastFood Giganten weisen, der würde sicherlich auch die Kosten übernehmen! Hätte man ein M und ein K gewählt, könnte ich es noch verstehen (wenngleich das der Optik auch icht zuträglicher wäre, so hätte es aber jeder verstanden), man hätte sich aber auch einfach mit einer schmetterlingsfreundlichen Begrünung begnügen können, das wäre ein Zeichen gewesen, mit denen sich viele Iserlohner gerne identifiziert hätten. Auch eine "waldgemäße" Begrünung wäre verständlich und schön gewesen und hätte einen Bezug zur Stadt hergestellt. Aber es sollen zwei rostige M's sein. Nun wird der Reisende, sei es Besucher oder Einwohner, am Bahnhof von einem rostigen schwebenden Kopf in Empfang genommen und auf seinem Weg in die Stadt von zwei monströsen M's begrüßt. Er sollte schon eine Menge Kunstverstand haben, um sich hier willkommen zu fühlen. Mir mangelt es offensichtlich daran.

Autor:

Julika Steppat aus Iserlohn

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