Stadtmuseums Iserlohn
Restaurierung von sechs Gemälden abgeschlossen

Museumsleiterin Dr. Sandra Hertel freut sich über die gelungene Restaurierung des Porträts von einem bislang unbekannten Iserlohner Bürger. Das Museum freut sich über Hinweise auf die Identität. Foto: Stadt Iserlohn
  • Museumsleiterin Dr. Sandra Hertel freut sich über die gelungene Restaurierung des Porträts von einem bislang unbekannten Iserlohner Bürger. Das Museum freut sich über Hinweise auf die Identität. Foto: Stadt Iserlohn
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Dank einer großzügigen Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen konnte in den letzten Monaten ein umfangreiches Restaurierungsvorhaben im Stadtmuseum Iserlohn realisiert werden. Insgesamt sechs historische Ölgemälde, die unter anderem Farbrisse, Verfärbungen und andere Alterungserscheinungen aufwiesen, wurden fünf Monate lang im Restaurierungsatelier Kerkhoff & Vogel in Bochum einer sorgfältigen Behandlung unterzogen.

Bei diesen sechs Bildern handelt es sich um historische Porträts aus der Sammlung der Städtischen Museen. Ein Gemälde ist für die Stadtgeschichte von besonderer Bedeutung: Es zeigt (vermutlich) den Iserlohner Bürgermeister Johann Caspar Lecke (1694–1785), der die Stadt im 18. Jahrhundert stark geprägt hat. Zwei weitere porträtierte Personen sind das Ehepaar Carl Henrich Wilhelm Büscher (1810–1885) und seine Frau Wilhelmine Henriette Brückner (geb. 1824). Büscher gründete 1850 die Bronze- und Metallwarenfabrik "Borghaus & Büscher" in Iserlohn, die bis zum Ersten Weltkrieg bestand. Drei weitere Porträts konnten hingegen noch nicht identifiziert werden. Diese Gemälde stammen aus dem Altbestand der Museumssammlung und befinden sich wohl schon seit Jahrzehnten im Besitz der Stadt Iserlohn. Sie entstanden in der Biedermeierzeit und zeichnen sich durch einen hohen künstlerischen Wert aus.

Zu den Maßnahmen während der Restaurierung gehörten neben der Reinigung und Glättung der Leinwand auch die vorsichtige Abtragung der Schmutzschicht auf der Farbe, die Ausbesserung von Farbabplatzungen und die Neuauftragung eines schützenden Firnisses auf der Oberfläche. Die Leinwände, die die Ölmalerei tragen, wurden zudem neu gerahmt, da die alten Original-Rahmen vielfach zu instabil geworden oder sogar gebrochen waren. Zudem waren die Gemälde stark verstaubt, da sie oftmals viele Jahre in Wohnräumen hingen, bevor sie ins Museum kamen. Diese Staubschichten können aber nur durch ausgebildete Fachleute entfernt werden, häufig gibt alleine diese Säuberung den Bildern ihren alten Glanz zurück. Da das Museum über kein Restaurierungsfachpersonal verfügt, werden diese Arbeiten extern in Auftrag gegeben. Sie sind unerlässlich, um die historischen Werke dauerhaft zu erhalten.

Dr. Sandra Hertel, Leiterin der Museen, freut sich sehr, dass die Porträts nach ihrer "Wellness-Behandlung" wieder in das Museum zurückgekehrt sind: "Wenn man noch die schadhaften Bilder vor Augen hat, ist der Eindruck nach der Restaurierung überwältigend." Durch die Restaurierung haben die Farben ihre alte Leuchtkraft zurückerhalten, die Porträtierten wirken wieder frisch und man bekommt beim Betrachten einen Eindruck davon, wie das Gemälde kurz nach seiner Entstehung wohl ausgesehen hat.

Für die Unterstützung des Landes NRW, das im Rahmen der Kunstförderung mehr als die Hälfte der Kosten übernommen hat, ist sie sehr dankbar – diese ist auch eine Wertschätzung für die Sammlungsarbeit des Stadtmuseums. Die Gemälde werden nun für das umfassende Digitalisierungsprojekt des Museums fotografiert und sind bald in der Online-Datenbank "museum-digital.de" zu finden. Zudem plant das Stadtmuseum für das kommende Jahr eine Ausstellung mit Porträts aus der Museumssammlung. Dann können die restaurierten Bilder auch im Original bewundert werden.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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