Kein Kinderweihnachtsdorf: Es fehlt das Personal
Man mag es ja in der augenblickchen Zeit gar nicht glauben, dass ein Projekt nicht am Geld scheitert. So jedenfalls stellt es sich beim Kinderweihnachtsdorf dar. Wie mir Wolfgang Eckenbach schriftlich und mündlich dargelegt hat, war genügend Geld vorhanden, um auch in diesem Jahr wieder ein Kinderweihnachtsdorf zu öffnen. Eckenbach, gedanklicher Vater des Kinderweihnachtsdorfes, hatte der Stadt signalisert, für die Finanzen gerade zu stehen. Er hatte Sponsoren gefunden, die die Finanzierung übernommen hätten.Vielmehr ist die Realisierung dieses löblichen, typisch Iserlohner Projektes am fehlenden Personal gescheitert. Kathrin Brenner, 1. Beigeordnete bei der Stadt und für den Bereich Jugend zuständig, hat mir gegenüber deutlich gemacht, dass seitens der Stadt das Vorbereiten und das Kümmern nicht leistbar sind. Kathrin Brenner hat zudem aufgelistet, dass sich sowohl die Pfadfinder als auch die innerstädtische Kirchengemeinde nicht in der Lage sehen, in diesem Jahr Personal zu stellen. Die Resourcen sind offenbar nicht vorhanden. In der Verwaltung, so Kathrin Brenner, ist alles versucht worden, Mithilfe zu bekommen. Aber unterm Strich bleibt eine Fehlanzeige zu bilanzieren. Angesichts dieser Problematik hat dann auch der Jugendhilfeausschuss zugestimmt, das Kinderweihnachtsdorf ausfallen zu lassen.
Ob wirklich alle Möglichkeiten ausgereizt worden sind, Personal für das Kinderweihnachtsdorf zu gewinnen, soll an dieser Stelle einmal mit einem Fragezeichen versehen werden. Dem STADTSPIEGEL war die Problematik nicht bekannt. Eine Info aus der Stadtverwaltung wurde uns nicht übermittelt. Wir hätten gerne bei der Suche geholfen.
So aber müssen im angeblich kinderfreundlichen Iserlohn die Jüngsten „in die Röhre“ gucken.
Wolfgang Eckenbach und seine Söhne Christian und Guido haben beschlossen, das zur Verfügung stehende Geld für eine Hilfsaktion in Drüpplingsen zu verwenden.
Gleichzeitig ist aber auch eine Art der Verärgerung zu hören.
Ob das Kinderweihnachtsdorf jemals wieder aufgebaut werden wird? Im kommenden Jahr wird die personelle Situation in der Verwaltung jedenfalls nicht entspannter als in diesem sein. Eher im Gegenteil.
Kommentiert:
Irgendwie verstehe ich die Iserlohner Welt nicht mehr. Da wird die Geisterbudenstadt an der Bauernkirche trotz großer Kritik wieder aufgebaut und mit städtischen Mitteln beworben. Aber das Kinderweihnachtsdorf auf dem neuen Marktplatz, das von allen Seiten viel Lob erhielt, fällt durchs Raster, weil angeblich kein Personal vorhanden ist. Das sagt letztlich auch eine Menge über unser waldstädtisches Verständnis von Qualität aus.
Apropos Veranstaltungen: Mir scheint die Zukunft für Veranstalter nicht besonders rosig zu sein. Alles wird überprüft und von den Verantwortlichen in der Ordnungsbehörde in die Steinzeit zurückgedreht. Nicht von kann und dulden ist die Rede, sondern von verbieten. Fahren wir demnächst zum Feiern nach Hemer. Dort gibt es ja auch schon eine Halle.
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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