Ein Sauerländer vor dem Düsseldorfer Jobcenter
„Ich bin arbeitsscheu“
Will er provozieren oder ist er einfach nur verrückt? - Das fragen sich derzeit viele DüsseldorferInnen, die beim Jobcenter vorbeikommen und dem Mann in weißer Kapitänsuniform begegnen.
Michael Klammt (57) aus Iserlohn hat eine neue Mission: „Ich habe den friedlichen Protest für mich entdeckt“, erklärt er.
Die Botschaft ist wie immer klar: Der 57-Jährige, der sich selbst für den faulsten Deutschen hält, steht bis zum 31. August, werktags von 7 bis 12 Uhr, vor der Agentur für Arbeit in Düsseldorf, um seine Parole zu verkünden: „Der Kaleu ist arbeitsscheu“ steht auf seinem Plakat.
Die Iserlohner kennen ihren „Kaleu“ bereits zur Güte, doch für die Menschen der Landeshauptstadt ist Michael Klammt ein Exot, der sich den gesellschaftlichen Regeln nicht unterwirft, sondern eine alternative Lebensplanung favorisiert.
„Ich habe seit 40 Jahren noch nicht richtig gearbeitet“, erklärt er nicht ganz ohne Stolz. Durchs Leben kommt er trotzdem ganz gut „und zwar ohne Hartz4 oder anderen Almosen“, wie er behauptet.
Er lebt von den Mieten seiner zwei Eigentumswohnungen und ist so sparsam, dass er oftmals noch Spendengeld für Bedürftige übrig hat.
Auf seine ganz eigene Art hat Michael Klammt sein Leben bis jetzt genussvoll gestaltet, fast alle Länder der Welt bereist, wollte sogar mal Bürgermeister von Iserlohn werden und machte im letzten Sommer Schlagzeilen mit seiner Benefiztour, wo er auf einem alten Klapprad von Iserlohn bis nach Mallorca unterwegs war (wir berichteten).
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.