Highway to Hell mit Standing Ovations

Alljährlich präsentieren die Literaturkurse ihre einstudierten Werke verschiedener Autoren am Gymnasium An der Stenner. Den Auftakt bildete der Kurs unter Leitung von Frau Körner-Weinert, der "Die Hölle, das sind die Anderen" von Sandra Lill am Montag, den 19.05.14 und Dienstag, den 20.05.14 jeweils um 19:30 Uhr ca. 2 Stunden lang aufführte.

Wovon handelt das Stück? Da wären ein Geschäftsmann, ein Model, ein verliebtes Paar, ein Professor, ein Mauerblümchen und eine Schizophrene. Was haben all diese höchst unterschiedlichen Menschen gemeinsam: Sie wachen alle gemeinsam am 06.06.2006 in der Hölle auf, was sie alle doch erst im Laufe des Stückes merken, da auch dort oben im Himmel wohl die irdischen physikalischen, biologischen und chemischen Gesetze gelten und somit nicht ganz klar ist, ob sie sich nicht auch auf der Erde - jedoch tot - befinden. Doch nachdem weder Engel noch Harfen anzutreffen sind, steht fest: Sie alle sind durch ihre eigenen 7 Todsünden in der Hölle gelandet, die äußerst karg geschmückt und möbliert ist.

Im Verlaufe des Stückes kommt es angestachelt durch die 7 Todsünden immer wieder zu Streit und Reibereien zwischen all den Personen, sodass nach und nach jeder seine Geschichte erzählt, wie und warum er/sie in die Hölle gelangt ist: Das Model aß aufgrund schlechter Kritiken der Medien nach und nach immer weniger, bis sie verhungerte; das Liebespaar hat sich gemeinsam durch ihre Liebe in den Tod gestoßen; der Professor starb an seinem eigens erfundenem Helm; der Geschäftsmann wurde durch nicht eingelöste Verpflichtungen von der Mafia durch das bekannte Russisch Roulette 'ermordet'; das Mauerblümchen starb bei einem Zugunfall, als sie ihr kleines Kätzchen von den Bahngleisen retten wollte und die Schizophrene starb an einer Überdosis Tabletten, die sie gegen die Schizophrenie in einer Klinik erhält. Die Schiffchen haben in der Situation vielerlei Bedeutungen: Sie dienen durch die Bastelei der Darsteller zum einen als Zeitvertreib, verdeutlichen aber durch ihre schiere Menge all die 7 Todsünden umso mehr. Überall lassen sie sich finden und völlig verschwinden werden sie nie. Einige klammern sich an sie, weil sie durchaus später noch eine Bedeutung haben könnten; einen Weg aus der Hölle zeigen könnten.

Doch nach und nach bringen die 7 Todsünden Neid, Völlerei, Trägheit, Zorn, Hochmut, Wolllust und Geiz all die Darsteller so sehr an ihre Grenzen, sodass sie sich in der Hölle alle gegenseitig umbringen und ihren eigenen Tod besiegeln. Sie sinken mit ihren eigenen Schiffchen ins Fegefeuer und ins Verderben.

Doch, Schuld möchte niemand daran sein. Denn allein die Darsteller selbst bringen sich gegenseitig in die Lage, in der die Situation kippt und keinerlei Frieden mehr herrscht. So stellt sich die Frage: Steckt der Teufel in uns? Werden wir von ihm wie durch Geisterhand in unser Schicksal getrieben? Doch das wollen wir Menschen nicht einsehen. Schuld haben immer die Anderen - die Hölle, das sind die Anderen.

Wollen Sie noch mehr Stenner erleben?

Dann laden wir Sie an dieser Stelle zur Aufführung des Literaturkurses unter Federführung von Frau Hillebrand ein. Der Kurs wird "<a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.gymnasium-an-der-stenner.de/index.php?id=167&tx_news_pi1%5Bnews%5D=9&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=724827c31270e473f51e2386d19044f1">20.000 Seiten</a>" von Lukas Bärfuss am 4. und 5. Juni jeweils um 19:00 Uhr in der Aula des Stenner-Gymnasiums präsentieren.

Schauen Sie doch auch mal auf der <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.gymnasium-an-der-stenner.de/index.php?id=1">neuen Internetseite des Gymnasium An der Stenner</a> vorbei: neue Optik und noch mehr Informationen auf einen Blick! Ein Besuch lohnt sich.

Wir freuen uns auf Sie!