Hoffnung im Hospiz Iserlohn
Herzensangelegenheit: Nun kann sie ihr neues Buch doch noch in Händen halten

Die Hospiz-Bewohnerin kann nun ihr frischgedrucktes Buch in Händen halten. Foto: peb
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Susanne Hilpke verliert niemals den Mut, lebt im Hospiz „Mutter Teresa“ in Iserlohn und geht unverdrossen ihrem Talent nach: Sie vertreibt sich die Zeit mit Zeichnen und dem Verfassen von dazu passenden Geschichten (wir berichteten) .

Auch im Hospiz lebte Susanne Hilpke weiter ihr Talent aus. Nun ist das Buch „Geschichten für kleine und große Leute“ gedruckt und ausgeliefert worden. Foto: peb
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Die Abenteuer mit der kleinen Haselmaus sind jetzt zu Papier gebracht und in einem Buch zusammengefasst worden. Die Lektüre „Geschichten für kleine und große Leute“ ist nun gedruckt und ausgeliefert.
Die Freude darüber ist der Dame im Gesicht abzulesen und sie ist ganz überwältigt: „Es ist unglaublich. Ich finde es wunderbar, und habe das Büchlein immer in Reichweite, so dass ich jederzeit hineinschauen kann.“
Dabei zeigt sie sich bescheiden: „Ich habe nicht sehr lange daran arbeiten müssen. Kam mir eine Idee oder ein Thema, schrieb ich die erste Zeile auf und dann war es wie aus einem Guss. Einmal drüber geschaut und dann dachte ich, besser kannst du es nicht machen.“
Einzelne Geschichten wurden bereits vor Jahren in mehreren Weihnachtsbüchlein gemeinsam mit verschiedenen Autoren veröffentlicht.

Die Hagener Künstlerin Mechthild Richelshagen unterstütze Susanne Hilpke bei der Gestaltung des Buches.  Foto: peb
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Susanne Hilpke erinnert sich: „Das waren etwa zehn Erzählungen, meist für Erwachsene. Es war einfach selbstverständlich, dass ich schreiben konnte. Bis ich dann ins Hospiz kam.“
Doch auch dort wurde schnell ihr Talent entdeckt. Aber es war schwierig einen Verlag zu finden: „Ich glaube, sie sprechen nicht auf meine altmodische Art und Formulierungen an. Dabei hatte ich immer viel Beistand von Bekannten und Omas.“ Doch im Mittelpunkt stand: „Ich schreibe für Kinder, denn da ist das Gefühl, dass sie das gerne haben.“
Im Moment ist die Autorin meist zu müde, um weitere Texte zu Papier zu bringen. Aber: „Ich habe Gottseidank noch so viele Geschichten und Gedichte im Bestand, dass ich jede Menge versorgen kann. Das letzte, was ich geschrieben habe, kurz bevor ich hierherkam, war ‚Gedanken eines alten Herrn‘.“
Christine Bödingmeier von der beauftragten Iserlohner Druckerei zeigt sich begeistert: „Das wurde schnell ein Herzensprojekt für mich, diese wunderschönen Bilder mit den Texten zusammenzuführen.“ So einen Auftrag hätte es noch nicht gegeben, mit dem Hospiz wäre bisher noch nicht kooperiert worden. Dies war mal ein kreatives Projekt, keine Alltagsarbeit, keine technische Datenblätter für große Firmen erstellen.
Mira Möhrmann, für die psychosoziale Begleitung im Hospiz zuständig, hat es sich abends auf dem Sofa gemütlich gemacht und alles in Ruhe durchgelesen: „Es gab mir einen ganz anderen Eindruck in die Persönlichkeit von Susanne Hilpke, ich war tief berührt. Es ist mir eine große Ehre an diesem Projekt teilhaben zu dürfen.“
Sozialpädagogin und Trauerbegleiterin Sabine Gebauer ist ebenfalls im Hospiz tätig und war schnell fasziniert von der Persönlichkeit Susanne Hilpkes: „Wir haben uns kennengelernt und sofort war die Idee geboren, das Projekt umzusetzen. Der Leitung gilt ein großer Dank, weil sie uns von Beginn an unterstützte.“ Sie sei stolz, teilzuhaben, denn „Es ist ein Highlight in meiner beruflichen Tätigkeit, eine richtige Herzensangelegenheit.“
Unterstützung bekam Susanne Hilpke zudem von der Hagener Künstlerin Mechthild Richelshagen, die das Talent der alten Dame sofort erkannte: „Es hat mit total Spaß gemacht, dir zuzuhören, und zu schauen, wie die Geschichten aufgebaut sind. So haben wir uns noch einmal auf einer anderen Ebene neu kennengelernt.“
Das Buch kann im Hospiz vorbestellt und erworben werden. Lindenstraße 6, 58644 Iserlohn, bitte vorher unbedingt unter Tel.: 02374/9219710, anmelden. Auf Wunsch werden die Bücher verschickt.
Text und Fotos: Peter Benedickt

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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