200.000 Euro aus Fördertopf
Geldsegen für Parktheater Iserlohn

Die Freude beim Parktheater-Direktor Johannes Josef Jostmann und seinem Team war sichtlich groß. | Foto: Stadt Iserlohn
  • Die Freude beim Parktheater-Direktor Johannes Josef Jostmann und seinem Team war sichtlich groß.
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Seit ziemlich genau drei Monaten ist das Parktheater Iserlohn wieder geschlossen. Auch im letzten Frühsommer blieben die Scheinwerfer während des ersten Lockdowns bereits für viele Monate aus. Ein schwerer Schlag für die Theaterliebhaber vor Ort, aber vor allem für die vielen Mitarbeiter, Produzenten, Künstler, Agenturen und Kulturschaffenden hinter den Kulissen.

Um den Theaterbetrieb in den Programmtheatern trotz der großen Unsicherheiten und Einnahme-Verluste auch wirtschaftlich möglich zu machen, hat die INTHEGA (Interessengemeinschaft der Theater mit Gastspielen) als Projektträgerin das Förderprogramm NEUSTART KULTUR – „Theater in Bewegung“ beim Bund realisieren können. Insgesamt 330 Gastspielveranstalter aus Deutschland haben bis Ende Oktober 2020 ihre Förderanträge eingereicht. Vor wenigen Tagen konnte auch Parktheater-Direktor Johannes Josef Jostmann den Fördervertrag über maximal 200.000 Euro in den Händen halten.
„Die Fördersumme ist eine hart erkämpfte Hoffnung für uns“, ist Jostmann glücklich über die Zusage. Der Weg dahin war jedoch mit extrem viel Arbeit und vielen organisatorischen Hürden verbunden, die noch längst nicht genommen sind. „Wir bekommen das Geld – wie bei allen Landes- oder Bundesförderungen - nicht einfach ‚geschenkt‘. Es ist kein Zuschuss oder Plus für unsere Arbeit, sondern vielmehr werden wir anteilig bei den tatsächlichen Ausgaben für die Künstlervertrage unterstützt, die wir rückwirkend pro Quartal detailliert nachweisen müssen - erst dann bekommen wir die jeweiligen Förderanteile ausgezahlt“ erklärt Patricia Benthien, stellvertretende Leiterin des Parktheaters, das aufwendige Procedere.

Geld wird nicht einfach geschenkt

Und genau in dieser Art der Verwendung liegt aktuell die größte Schwierigkeit. „Wenn wir Veranstaltungen aufgrund der gesetzlichen Vorgaben im gegenseitigen Einvernehmen mit den Künstlern verschieben oder sie sogar komplett ausfallen lassen müssen, weil keine Nachholtermine verfügbar sind, haben wir in vielen Fällen auch keine Ausgaben und bekommen dafür auch keine Förderung“, erläutert Jostmann. Das sah noch komplett anders aus, als er und sein Team den Antrag im Oktober eingereicht haben: „Wir waren voller Hoffnung, dass wir alle Vorstellungen der Spielzeit wie geplant durchführen können. Dank unseres umfangreichen Hygienekonzeptes konnten wir unseren Gästen größtmögliche Sicherheit mit einer realistischen Zuschauer-Kapazität anbieten.“
Doch im November kam alles anders. Zwischenzeitlich hat der Parktheater-Direktor auch die Anträge für die November- und Dezemberhilfe auf den Weg bringen lassen, die erstmals im Rahmen der Pandemie als Überbrückungshilfe auch die Umsatzausfälle von kommunalen Antragstellern berücksichtigen. „Ich versuche mit viel Kraftaufwand alle Wege auszuschöpfen, um die wirtschaftlichen Schäden für die Stadt Iserlohn abzumildern“, sagt Jostmann betrübt. Nach einem nahezu nicht vorhandenem Weihnachtsgeschäft und einem theaterfreien Start in das neue Jahr ist das nur allzu gut zu verstehen.
Voller Hoffnung blickt Jostmann mit seinem Team nun auf den Rest der Spielzeit. „Zum Glück hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien bereits den Förderzeitraum von ‚Theater in Bewegung‘ bis zum Ende des Jahres 2021 verlängert. Vorausgesetzt, das wir absehbar das Parktheater Iserlohn wieder öffnen dürfen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die zugesagte Fördersumme tatsächlich in voller Höhe in das Programm des Iserlohner Parktheaters reinvestieren können.“ Dann kann das Parktheater wieder durchstarten. Mit den 200.000 Euro Fördergeldern will das Parktheater Iserlohn endlich wieder durchstarten. Foto: Parktheater

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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