Der Chris hat wieder die Menschen verzaubert.
Schwerte, 26.09.2013, Rohrmeisterei, Donnerstagabend, 20:00 Uhr, das Licht ging aus, die Bühne wurde angestrahlt und in den nächsten Stunden waren die Gäste hin und her gerissen. Es wurde gelacht über komische Musikeinlagen und Erzählungen. Es wurde im Takt der Musik mit den Füßen gestampft und in
die Hände geklatscht, weil der Sound so fetzig und rockig war. Es wurde ganz gefesselt, wie in Hypnose, den gefühlvollen und an die Seele gehenden Melodien gelauscht. Ob da nicht auch eine Träne weggewischt wurde. Wie so etwas kommt, ist einfach erklärt. Chris Kramer hat wieder Musik gemacht und hat feine Musikerkollegen mitgebracht.
Mit Matthias Reuter gab es musikalisches Kabarett und Wortspielereien, was so richtig erfrischend war. Dass Andreas „Schrader“ Dorn bei Guildo Horn spielt, konnte man sofort merken. Wie locker er mit dem Publikum für Unterhaltung sorgte, konnte man nur von dem „Meister“ gelernt haben. Gitarrenspiel vom feinsten und am Ende das witzige Sauerländer Lied, waren eine Erleuchtung. Am Schluss des Abends heizte Farfarello dem Publikum anständig ein. Der Lichtkünstler Jörg Rost „Rost:licht“ setzte dem ganzen noch eine Sahnehaube auf und verzauberte die Vorstellung mit tollen Lichteffekten.
Somit war die Rohrmeisterei in Schwerte mit Chris Kramer als Gastgeber wieder ein gelungener kultureller und musikalischer Genuss.
Natürlich darf man nicht Chris Kramer vergessen. Es war, als ob der Blues extra für ihn gemacht worden wäre. Er zeigte ein weiteres Mal, mit was für einer Hingabe er die Mundharmonika spielen kann. Mit vielen Auszeichnungen für sein gefühlvolles und exzellentes Mundharmonikaspiel rangiert er in der Bestenliste ganz oben. Das war echte handgemachte ehrliche Musik, ein Erlebnis für die vom Alltagslärm geschädigten Ohren.
Und wem das nicht genug Information ist, dann möchte ich einmal an die Veranstaltung vom Januar 2012 erinnern. Chris hatte zwei Musiker mitgebracht, die alte Stücke aus vergangenen Zeiten spielten. Das Publikum wurde zurückversetzt in diese Zeit und alle schwebten auf Wolke 7. Doch dann spielten sie ein Stück von den Rolling Stones. No Expectations. Der Gitarrist spielte die Slide-Gitarre mit voller Hingabe. Er quälte die Saiten, war hart zu ihnen und im nächsten Moment war er wieder total zärtlich, ja er umschmeichelte sie. Man konnte ihm anmerken, dass er diesen Song jetzt selbst erlebte und ihn mit seiner Gitarre den Menschen mitteilte. War das ein Beifallssturm und eine Begeisterung, als er das Stück beendete. Ich kann gar nicht beschreiben wie fasziniert wir alle waren, so einen Balsam für die Seele hören zu dürfen. Wer solche Musiker engagiert, der muss selber auf hohem Niveau Musik machen und auch das Gespür dafür haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass alle anwesenden Zuschauer genau dass gleiche jetzt sagen würden, Danke Chris Kramer, dass wir das noch erleben durften.
Bei Johnny Winter sagen Fachleute, er wäre der Hexer auf der Bluesgitarre. Was soll man bei Chris Kramer sagen, ist das der Hexer auf der Bluesharp. Weiter so Chris, wir wollen noch lange deine Musikkunst genießen können, auch wenn wir dann am Krückstock kommen müssen.
Vielleicht finden musikbegeisterte Iserlohner auch einmal nach Schwerte in die Rohrmeisterei und erleben dort eine musikalische Offenbarung.
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Autor:Rolf-Jochen Reimann aus Iserlohn |
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