Märkischer Kreis: Jubiläum des Schullandheims
Aufregende Ferien auf Norderney
So viele Einsendungen zu unserem Aufruf „Ferien auf Norderney“ zum 100-jährigen Geburtstag des Schullandheims des Märkischen Kreises: Herzlichen Dank für die tollen Fotos und Erinnerungen!
Den Anfang macht Martina Chanine, die als ehemalige Lehrerin der Erich-Kästner-Grundschule in Menden (jetzt Albert-Schweitzer-Grundschule) mit etlichen Klassen die schöne Nordsee-Insel besucht hat. "Es war jedes Jahr eine Freude, mit den Kindern ins Schullandheim nach Norderney zu reisen", schwärmt die pensionierte Grundschullehrerin. Mit wie vielen Abschlussklassen Martina Chanine dort gewesen ist, mag sie nicht genau zu sagen, jedoch erinnert sie sich an jede einzelne Reise. "Wir haben viel unternommen."
Fahrradfahren, Wattwanderungen, Leuchtturmbesichtigungen und Toben am Strand - all das gehörte zum Standardprogramm der schönen Klassenfahrten nach Norderney. Das Landschulheim habe dabei die perfekte Herberge geboten. "Alles war super, die Zimmer modern eingerichtet und das Essen sehr gut. Ich bin sogar privat mit meinen Kindern ein paar mal dort gewesen", erinnert sich die 70-Jährige.
Ihren Schülern dürften die Norderney-Ausflüge bestimmt ebenfalls in guter Erinnerung geblieben sein. Manchmal wird Martina Chanine von Ehemaligen sogar darauf angesprochen.
In eine Klasse von ihr ging beispielsweise der spätere Borussia Dortmund-Trainer Edin Terzic. "Auch damals schon hat er viel Fußball am Strand gespielt", lacht die Lehrerin.
Karin und Manfred Schymkowitz aus Lippstadt können zwar nicht von eigenen Erinnerungen berichten, allerdings haben sie noch Fotos der Großmutter, die im Gründungsjahr des Schullandheims auf Norderney gewesen ist. "Sie hat oft von dieser Kur gesprochen, da der Winter während ihres Aufenthaltes sehr hart gewesen sei und sie deshalb nicht nach Hause konnte", verrät Manfred Schymkowitz. Die Bilder von diesem strengen Winter (1921) wurden sogar auf eine Postkarte gedruckt.
Helga Spring aus Iserlohn war im Januar/Februar 1954, im Alter von 13 Jahren, für sechs Wochen zur Kur im Schullandheim Norderney. "Mein Bruder Helmut und meine Cousine Wilma waren ebenfalls dabei", verrät sie.
Auch im Winter 1954 sei es so kalt gewesen, dass die Nordsee teilweise zugefroren war. "Daher wurde der Schiffsverkehr zeitweilig eingestellt, so dass wir aus der Luft versorgt werden mussten." Auf die Insel Norderney kamen die Gäste damals nur mit den Fährschiffen der Frisia. "Bei Ankunft wurden wir dann mit Pferdekutschen zum Schullandheim gebracht. Neun Mädchen waren in einem Zimmer untergebracht. Für mich war das eine herrliche Zeit, an die ich mich noch gut erinnern kann", schwärmt Helga Spring.
Nicht ganz so schöne Erinnerungen verbindet Werner Grünewald (78) aus Letmathe mit seinem Kuraufenthalt im Schullandheim auf Norderney. "Ich war als 7-Jähriger wegen einer wiederkehrenden Mittelohrentzündung im Jahre 1950 dort", erinnert er sich.
Das Essen sei schrecklich gewesen. "Es gab zum Frühstück beispielsweise immer nur Haferschleim." Auch die strengen Regeln im Heim "schmeckten" Werner Grünewald nicht so gut. Trotzdem hat er viele Freundschaften auf der Insel geschlossen, Spaß gehabt und heute keine Mittelohrentzündungen mehr.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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