38 neue Zunftanwärter auf Burg Altena "gegautscht" - feucht-fröhlicher Familienspaß für Groß und Klein

Ist er denn schon ordentlich nass? Nein - Dann ab mit ihm ins Fass! | Foto: FDI Südliches Westfalen
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  • Ist er denn schon ordentlich nass? Nein - Dann ab mit ihm ins Fass!
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Zum 38. Mal in Folge wurde die Burg Altena zum Schauplatz einer uralten Buchdruckertradition, welche vom Fachverband Führungskräfte der Druckindustrie und Informationsverarbeitung (kurz FDI) 1974 für den Bezirk Südliches Westfalen ins Leben gerufen. Anfangs wurden die frisch gebackenen Gesellen verschiedener Druckberufe noch im Freilichtmuseum Hagen getauft, bevor man 1989 mit der Zeremonie in den oberen Burghof der Burg Altena zog.

Der Begriff des "Gautschens" entstammt der Fachsprache der Papiermacher und bezeichnet das Entwässern der Papierbahnen. Die "Gautschfeier" in dem Sinne, wie sie am Samstag auf der Burg Altena vollzogen wurde, geht auf Überlieferungen des 16. Jahrhunderts zurück, wo die eigentliche Lehrzeit der Junggehilfen erst mit der "Wassertauf ad posteriorem" abgeschlossen wurde. Wenngleich sich auch das Berufsbild der digitalen Technik angepasst hat, die Traditon der Wassertaufe ist nach wie vor gefragt. In diesem Jahr haben 38 Absolventen der Berufe Mediengestalter (Print und Nonprint) sowie Drucker die feucht-fröhliche Aufnahme in die Zunft absolviert.

Das traditionelle Gautschfest begann am Samstag mit der Verleihung der Abschlusszeugnisse aus der Hand des Geschäftsführers für berufliche Bildung der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer. Danach durften die Junggehilfen und Junggehilfinnen gegautscht werden. In historischen Kostümen hielt die bunte Schar Einzug in den oberen Burghof. Nachdem der Gautschmeister, Johannes Kürten (Berufsschullehrer, Prüfungsausschuss SIHK) eine kurze Eröffnungsrede gehalten und die althergebrachte Gautschformel gesprochen hatte, wurden die Gautschlinge von den Packern auf einen nassen Schwamm gesetzt und ordentlich durchnässt. Damit sie aber auch wirklich nass waren, wurden sie zusätzlich in einen Wasserbottich getaucht.

Nach dem Auftauchen erhielten die Herrschaften noch einen ordentlich gefüllten Humpen Bier für das innere Sturzbad. Die Zeremonie endete für die durchfeuchteten Absolventen mit der feierlichen Übergabe ihres "Gautschbriefes", ein ehemals wichtiges Zeugnis für die Mitgliedschaft der schwarzen Kunst.
In zwei Jahren feiert die FDI Südliches Westfalen ihr 40jähriges Bestehen, welches sicherlich gebührend gefeiert wird.

Autor:

Sandra-Maria Erdmann aus Iserlohn

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