Vorsicht, Internetbetrug!
Männer mit Nacktfotos erpresst

Im Internet näherten sich die Frauen und erpressten die Opfer anschließend mit Nacktfotos. Grafik: Andrea Rosenthal
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  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Ausgezogen und abgezockt: In den vergangenen Tagen gab es im Märkischen Kreis mehrere Fälle von Erpressungen auf sexueller Grundlage: Männer wurden von Frauen bei Facebook oder Instagram angeschrieben, verführt und anschließend erpresst.

Die Damen zeigten im Chat freizügig oder masturbierten vor laufender Webcam. Damit animierten sie die Männer, es ihnen vor der Kamera gleichzutun. In allen Fällen war danach keine Rede mehr von Liebe: Die Damen stellten Forderungen - sonst würden Filmaufnahmen oder Fotos veröffentlicht. Eines der Opfer weigerte sich zu zahlen. Prompt gründete die Erpresserin eine Facebook-Gruppe, lud sie die Videoszene hoch und alle seine Freunde in die Gruppe ein. In einem anderen Fall überwies ein Mann einen vierstelligen Betrag auf verschiedene Konten. Seine Erpresserin will jedoch dreimal mehr Geld. Beide Männer erstatteten schließlich Strafanzeige bei der Polizei.

Die mahnt ausdrücklich zur Datensparsamkeit im Internet. Nicht jeder im Internet muss alles wissen über Urlaube, Freunde und Leidenschaften. Bei Freundschaftsanfragen völlig Fremder sollte es nicht darum gehen, die Zahl der "Freunde" zu maximieren. Bei Chat-Anfragen von sexy Männern oder Frauen, mehr oder weniger bekleidet, ist die Wahrscheinlichkeit dubioser Hintergedanken groß. Alles, was in sozialen Netzwerken veröffentlicht wird, kann öffentlich gemacht werden. Auch ein "privater Chat" ist nicht wirklich "privat", weshalb sich Aufnahmen leicht weiter verbreiten lassen. Betroffene sollten Strafanzeige stellen bei der Polizei. Wer zahlt muss sich darüber im Klaren sein, dass die Täter(-innen) jederzeit Nachforderungen stellen können. Mit einer Überweisung ist es also meist nicht getan.

Auch wenn es nicht um nackte Tatsachen geht, sind Nutzer sozialer Netzwerke bei Freundschaftsanfragen völlig Fremder nicht vor Betrügern gefeit. Lovescammer (Liebesbetrüger) machen ihre Opfer bei Facebook und in anderen sozialen Netzwerken an. Sie gaukeln erst Liebe, dann finanzielle Notlagen vor - und bringen ihre Opfer dazu, freiwillig Geld zu überweisen. Auch in diesen Fällen bleibt nachher weniger Geld und keine Liebe übrig.

Autor:

Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland)

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