Gerüstet für Eis und Schnee
Auch wenn uns derzeit ein sonniger Spätherbst verwöhnt, der Winter steht vor der Tür. Für den Fall, dass er wieder mit viel Eis und Schnee daher kommt, ist Entsorgung Herne gerüstet. Das jedenfalls versichert Vorstand Bernd Westemeyer.
Die Salzvorräte sind kräftig aufgestockt worden und zusätzliche Fahrzeuge mit neuer Technik stehen auf dem Betriebshof an der Südstraße bereit. Auch für die Bürger stehen Änderungen an.
Beginnen wir mit der Technik: Die Winterflotte umfasst nun neun große Streu- und Räumfahrzeuge, die natürlich alle mit Winterbereifung ausgerüstet sind. Drei Neuzugänge können es sogar noch besser: Wenn bei Schnee gar nichts mehr geht, kommen als Anfahrhilfe sogenannte Schleuderketten zum Einsatz, wie sie auch die Feuerwehr bei einigen Fahrzeugen einsetzt. Knapp 200.000 Euro schlägt jedes dieser Fahrzeuge zu Buche, inklusive Schneepflug. Nicht mit Streusalz, sondern mit Natriumchlorid bringt eines der Fahrzeuge das Eis zum Schmelzen. Brücken und andere besonders gefährdete Punkte können auch vorsorglich behandelt werden, damit sich Eis erst gar nicht bildet. 10.000 Liter fasst der Tank. Auf dem Betriebshof steht eine Anlage, mit der die Flüssigkeit selbst hergestellt werden kann. Wenn Schnee und Eis dann wieder der Vergangenheit angehören, werden die LKW übrigens für andere Aufgaben umgerüstet, zum Beispiel als Containerfahrzeuge.
Zum Winter-Fuhrpark von Entsorgung Herne gehören zusätzlich drei Klein-Kehrmaschinen, die in Fußgängerzonen und ähnlichen Bereichen zum Einsatz kommen sowie sechs kleinere LKW, von denen aus mit Besen und Schüppe geräumt wird. „Viele Probleme des letzten Winters hätten wir ohne die Lieferengpässe beim Streusalz nicht gehabt“, sagt Bernd Westemeyer. Die dürfte es eigentlich in diesem Winter nicht geben. „Fast 2000 Tonnen betragen die Vorräte“, so der Chef von Entsorgung Herne. Außer in den Silo-Türmen an der Südstraße lagern weitere Reserven bei einem Partner in Wanne und in Recklinghausen, wo kürzlich ein gemeinsames Lager mit den Städten Bochum und Recklinghausen eingerichtet wurde.
Änderungen gibt es auch in der Organisation. Aus sieben großen Streubezirken wurden acht, 22 Kilometer Straße sind neu in den Plan aufgenommen worden. 260 Kilometer gehören nun in die Streustufe eins, wo bevorzugt geräumt wird. Allerdings sei es bei lang andauernden, starken Wintereinbrüchen nicht möglich, die Stadt komplett schnee- und eisfrei zu halten, erklärt Westemeyer.
Auch für die Bürger ändert sich etwas. Eine neue Straßenreinigungssatzung wird derzeit in den bürgerschaftlichen Gremien beraten, die aber wohl erst am 1. Januar in Kraft tritt. Danach dürfen Eis und Schnee auch im privaten Bereich mit Salz bekämpft werden, was viele Menschen eh immer gemacht haben. Grund ist die selbst vom Öko-Institut bekräftigte Einsicht, dass Salz als Streumittel unbedenklicher sei, als Split, der die Kanalisation verstopft und mit hohen Kosten wieder eingesammelt werden muss. Stärker müssen dann auch die Gehwege geräumt werden: Bisher waren es 70 Zentimeter in der Breite, jetzt müssen 1,20 Meter schneefrei werden. „Aber bitte nicht alles auf die Straße schippen“, bittet Einsatzleiter Udo Sobieski.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
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