Pandemie hinterlässt Spuren
1.500 Ausbildungs-Chancen: Zwischenbilanz auf dem Ausbildungsmarkt in der Stadt Hagen

1.500 Ausbildungs-Chancen: Zwischenbilanz auf dem Ausbildungsmarkt in der Stadt Hagen. | Foto: privat
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Die Pandemie ist auch am Ausbildungsmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Es ist jedoch weniger das Angebot, sondern eher die Nachfrage nach Ausbildungsstellen, die Anlass zur Sorge gibt.

 „Viele Jugendliche haben in der Corona-Zeit andere Probleme und die Suche nach einer Ausbildungsstelle stand nicht ganz oben auf ihrer Liste. Auch deshalb ist die Zahl der Bewerber in der Stadt Hagen stark zurückgegangen“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Gleichzeitig haben viele Unternehmen ihre Entscheidungen über die Besetzung freier Lehrstellen verschoben. Die Folge ist, dass wir noch 1.500 Ausbildungsstellen unbesetzt haben, fast 600 alleine in Hagen. Das sind jede Menge Chancen für Jugendliche, die jetzt aktiv werden müssen! Alternativen wie ein Auslandsjahr, das jetzt eben nicht geht, können auch nach dem erfolgreichen Abschluss angegangen werden.“
Der Ausbildungsmarkt 2020 ist wegen Corona sehr speziell. Aufgrund des stark eingeschränkten Schulbetriebes haben viele Schülerinnen und Schüler wenig Motivation und Perspektive für die Ausbildungssuche gehabt. Die Zahl der Bewerber hat sich in Hagen im Vergleich zum Vorjahr um fast 12 Prozent auf 1.644 verringert, 700 sind aktuell noch unversorgt. „Wer denkt schon daran, sich um einen Ausbildungsplatz zu kümmern, wenn er nicht mal weiß, ob Klausuren stattfinden können und wie der Schulabschluss zustande kommt“, so Heck weiter. „Leider konnten die Berufsberater auch nicht in die Schulen, um die Jugendlichen direkt anzusprechen. Wir erreichen die Schüler nur mit unseren Onlineangeboten – und, noch wichtiger, wenn sie sich bei uns melden. Individuelle und ausführliche Beratungen machen wir dann in gewohnter Qualität per Telefon. Problematisch ist aber, dass keine Ausbildungsmessen stattfinden können und diese Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme zwischen Ausbildungssuchenden und Betrieben ausfällt.“
Die Unternehmen lassen sich mehr Zeit mit der
Nachwuchskräftegewinnung. Derzeit sind in Hagen von den gemeldeten 1.200 Ausbildungsstellen noch fast 600 unbesetzt. „Selbst in dieser schwierigen Zeit ist die hohe Ausbildungsbereitschaft der heimischen Wirtschaft bemerkenswert. Besonders gute Chancen bestehen im Handel sowie im Handwerk und im Bereich Verkehr/Logistik“, so die Agenturchefin. „Ich kann jedem Jugendlichen nur empfehlen, jetzt eine Ausbildung zu machen.“
Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen, können sich immer bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Hagen informieren. Termine für eine ausführliche Beratung können unter der kostenlosen Hotline 0800 4 5555 00 vereinbart werden. Zusätzlich wurde vormittags eine weitere Hotline unter 02331 202-450 eingerichtet.
Unternehmen, die eine freie Ausbildungsstelle melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service kostenlos unter Tel. 0800 4 5555 20.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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