Halloween kommen die „Guten Geister“ der Kolpingjugend

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Es ist die Nacht vor Allerheiligen – Halloween, dunkle und gruselige Gestalten huschen durch die Straßen und lassen nichts Gutes ahnen. Sie klingeln an Haustüren und erpressen mit der Drohung „Süßes oder Saures“ Süßigkeiten. Wenn jemand nichts gibt oder nicht angetroffen wird, drohen ihm böse Streiche wie das werfen von Eiern die an Häuser oder Schmierereien mit Zahnpasta.
In Hagen / Westfalen haben sich seit 6 Jahren aber auch andere Gestalten unter die bösen Geister gemischt. Es sind die „Guten Geister“ der Kolpingjugend Hagen-Zentral. In den Tagen vor Allerheiligen besuchen sie nur die Menschen, die sie gerufen haben. Sie werden erwartet und freudig empfangen. Sie begrüßen die Bewohner freundlich und erhalten nicht Süßigkeiten für sich selbst, sondern Dinge wie Klopapier, Zahnpasta, Reis und Konservendosen für bedürftige Menschen.

Wie kam es dazu?

Im Frühjahr 2007 hatte sich eine kleine Kolpingjugendgruppe mit Jugendlichen im Alter von 13 bis 16 Jahren gebildet. Schon von Anfang an war geplant, neben gemeinsamer Freizeitgestaltung sich als Kolpingjugendgruppe auch sozial in Hagen zu engagieren. Die Kolpingfamilie Hagen-Zentral wollte damals den erst vor kurzer Zeit neu eingerichteten Warenkorb der Caritas (Die Tafel) unterstützen, einen sozialen Einkaufsmarkt in Hagen, in dem Bedürftige mit einem Berechtigungsschein für kleines Anerkennungsgeld Waren einkaufen können. Die lange Schlange schon viele Stunden vor der Öffnungszeit machte in der Stadt sichtbar, wie viele Menschen in der Stadt Not leiden. Vielen Geschäfte stiften dem Warenkorb Lebensmittel wie Brot und Obst, die das Verfallsdatum fast erreicht haben und vernichtet würden. Was im sozialen Einkaufladen der Caritas fehlt sind Hygieneartikel (wie z.B. Zahnpasta, Seife, Toilettpapier und Windeln) und haltbare Lebensmittel (wie z.B. Nudeln, Reis, Kaffee, Konserven, Backware).

Ein weiterer Aufhänger war, dass Halloween in diesen Jahren einen waren Boom erlebte. Viele sehen keine Sinn in Halloween und ärgern sich darüber, dass Halloween mit seinem eher boshaften Charakter die christlichen Feiertage Allerheiligen und Reformationstag in der öffentlichen Wahrnehmung verdrängen. Dabei sind es nicht die kleinen Kinder die ihren Spaß haben, sondern Kinder und Jugendliche, die Halloween als Rechtfertigung zur handfesten Sachbeschädigung nutzen.

In der Gruppenstunde wurde überlegt eine Sammlung für den Warenkorb auf Halloween zu legen und so als „Gute Geister“ bei „Guten Geistern“ die den Warenkorb unterstützen wollen, zu sammeln. Die Jugendlichen waren sofort von der Idee begeistert. So wurden bereits 6 mal zu Halloween andere Akzente gesetzt, nämlich Gute. Bei den Sammlungen hatten die „Guten Geister“ immer zu mindestens so viel Spaß wie die „Bösen Geister“. Die gesammelte Ware wird sortiert und der Wert geschätzt. In diesem Jahr wurden Waren und Geldspenden mit einem Gesamtwert von ca. 900 € gesammelt. In den 6 Jahren konnten somit bereits Waren und Geldspenden in einer Gesamthöhe von ca. 6000 € dem Warenkorb übergeben werden.

Autor:

Stephan Biller aus Hagen

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