Tag der Sprachen am 26. September

Aidshilfe Hagen will die Menschen zusammenbringen

Ab dem 26. September werden die Hagener AIDS-Hilfe mit ihrer Beratungsstelle „Durchblick“ und allen zu ihr gehörigen Gruppen in der Stadt und der näheren Umgebung bemalte Steine auslegen. Was es damit auf sich hat, verrät Ihnen der nachfolgende Text.

Manchmal trennen uns Sprachen und sie werden zu Barrieren. Aber Sprache bietet uns auch die Möglichkeit, uns näher zu kommen, wenn wir eben diese Barrieren überwinden. Dafür muss man nicht einmal Spanisch, Mandarin oder Farsi lernen. Es gibt eine Sprache, die wir alle kennen und die uns miteinander verbindet: Die Sprache der Liebe. Daher möchte die Aidshilfe Hagen diesem Wunder am 26. September, dem Internationalen Tag der Sprachen, ein Zeichen setzen.

Liebe und Sexualität gehören nämlich zum „Tagesgeschäft“ der Beratungsstelle in der Körnerstraße. Und dort kennt man die vielen Bedeutungen, die Liebe für ganz verschiedene Menschen haben kann.

„Was Liebe und Sex bedeuten, ist keineswegs überall gleich“,

sagt Geschäftsführer Andreas Rau. „Es ist nicht einmal in Deutschland gleich. Nicht einmal zwischen zwei Menschen, die in derselben Straße wohnen.“ Aber die Sprache dieser geheimnisvollen Liebe verstehen wir alle. „Denn die kommt von Herzen“, so Rau. Und so hilft sie - über alle Unterschiede hinweg - den Menschen dabei, sich besser zu verstehen.

Daher möchte die Aidshilfe Hagen am Tag der Sprachen die Menschen in Kontakt miteinander bringen. Dazu haben Ehrenamtliche der Aidshilfe Pinsel und Farben in die Hand genommen, um damit „Liebessteine“ durch Hagen wandern zu lassen. „Wir legen unsere mehrsprachigen Steine im Stadtgebiet aus und wollen sie finden lassen“, sagt Beraterin Melanie Luczak. „Wer einen findet, fotografiert und postet seinen Fund (zum Beispiel bei Facebook oder Twitter mit dem Hashtag #aidshilfehagen, nimmt ihn ein Stück mit und legt ihn an anderer Stelle wieder aus.“

Die Liebe wird mit den Steinen ausgelegt, jemand findet diese Liebe, jemand gibt diese Liebe weiter

Auch Eileen Gründer, die sich gerade für das Ehrenamt bei der Aidshilfe Hagen ausbilden lässt, findet die Idee toll. „Die Steine haben eine schöne Symbolik. Sie sind bunt bemalt, bunt wie die Liebe selbst.“ Und weil es um die Sprache der Liebe geht, ziert jeden Stein etwas ganz besonderes. „Wir haben die Steine mit dem Wort „Liebe“ aus ganz verschiedenen Sprachen beschriftet. Die Liebe wird mit den Steinen ausgelegt, jemand findet diese Liebe, jemand gibt diese Liebe weiter“. Dabei zieren die Steine auch noch Symbole, die in der Arbeit einer Aidshilfe eine wichtige Rolle spielen. „Regenbogen und rote Schleifen stehen für Vielfalt und Solidarität“, sagt Andreas Rau. „Auch dahinter steckt am Ende dieses ganz besondere Gefühl.“

Und wer gerade vielleicht etwas mehr Liebe braucht, der darf seinen gefundenen Stein auch mit nach Hause nehmen in dem Wissen, dass die „Künstler“ der Aidshilfe jede Menge Liebe in diese Steine gesteckt haben. „Das ist uns eigentlich das Wichtigste“, sagt Bea Koßmann aus dem ehrenamtlichen Team, „dass diese Aktion so angenommen wird, wie wir es uns gedacht haben.“ Und das heißt mit einem Lächeln. Auf den Lippen und im Herzen.

Kathrin Schmidt und Andreas Rau
(AIDS-Hilfe Hagen e.V.)

Weitere Informationen zum internationalen/Europäischen Tag der Sprachen erhalten Sie hier:
https://www.coe.int/de/web/portal/26-september-european-day-of-languages