Wöhrl übernimmt SinnLeffers
Der Nürnberger Mode-Händler Wöhrl übernimmt die Modekette SinnLeffers mit rund 2000 Mitarbeitern. Das Bundeskartellamt hat am Freitag einen entsprechenden Antrag bestätigt. 2008 hatte SinnLeffers eine Planinsolvenz angemeldet.
Die Hagener Modekette SinnLeffers mit rund 2000 Mitarbeitern steht vor einem Verkauf an den Nürnberger Mode-Händler Wöhrl. Das Bundeskartellamt bestätigte am Freitag einen entsprechenden Antrag einer Gesellschaft aus der Wöhrl-Familie auf Zusammenschluss mit SinnLeffers. Dieser sei bereits am 27. Dezember eingegangen, sagte eine Kartellamtssprecherin. Die Frist für die Prüfung betrage einen Monat.
Das Familienunternehmen Wöhrl erzielte nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2010/11 mit 2400 Mitarbeitern an 38 Standorten vor allem in Süd- und Ostdeutschland einen Umsatz von 346 Millionen Euro. SinnLeffers beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter in 22 Häusern insbesondere in Nord- und Westdeutschland. Der Jahresumsatz liegt nach Angaben des Sprechers bei gut 300 Millionen Euro.
Sobald der Verkauf von SinnLeffers rechtskräftig wird, betreibt die erweiterte Unternehmensgruppe von Wöhrl insgesamt 60 Modehäuser, beschäftigt über 4000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von mehr als 600 Millionen Euro. Die beiden etablierten Marken Wöhrl und SinnLeffers bleiben erhalten. SinnLeffers war 1997 durch die Fusion aus den zwei kleineren Traditions-Modehäusern Sinn und Leffers in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen entstanden. Von 2001 bis 2005 gehörte das Unternehmen zum Essener KarstadtQuelle-Konzern , bis es von der Deutschen Industrie Holding (DIH) übernommen wurde. 2008 meldete SinnLeffers eine Planinsolvenz an. Seit dem Ende des Verfahrens ist das Unternehmen mit deutlich verkleinertem Ladennetz und halbierter Mitarbeiterzahl am Markt. Die Zahl der Filialen verringerte sich von 47 auf weniger als die Hälfte. Schon im ersten Geschäftsjahr nach der Insolvenz hatte SinnLeffers nach eigenen Angaben aber wieder Gewinn erwirtschaftet.
Autor:Anja Seeberg aus Hagen |
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