Wetter: Enkel der Getöteten gesteht die Tat - Haftbefehl wegen Totschlags

Der am Freitagabend festgenommene Enkel der getöteten Frau aus Wetter hat am Samstag in seiner Vernehmung die Tat gestanden und wurde dem Haftrichter vorgeführt. Der erließ aufgrund des Antrags der zuständigen Staatsanwältin Beatriz Föhring Haftbefehl wegen Totschlags und ordnete Untersuchungshaft an. „Nach ersten Erkenntnissen dürften die schwierigen familiären Verhältnisse Auslöser für die Tat gewesen sein“, so der Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Michael Schulte.

"Schwierige familiäre Verhältnisse dürften den Ausschlag gegeben haben"

Nach eigenen Angaben fühlte sich der 20-Jährige von seinen Familienmitgliedern zurückgewiesen Weil die Mutter mit ihm nicht mehr klar kam und der Vater ihn mehr unter Kontrolle haben wollte, war der Enkel zuletzt bei seiner Großmutter in Wetter untergebracht worden. Aber auch dort fühlte er sich zurückgesetzt.
Als seine Oma dann am Mittwochmorgen, 5. Februar, nicht wie gewohnt durch sein Zimmer ging, um das Bad aufzusuchen, sondern den Weg ins Erdgeschoss zur Toilette nahm, fasste er nach eigenen Angaben den Entschluss, dass etwas geschehen müsse. Er holte ein Beil aus dem Keller und ging damit zunächst zurück in sein Zimmer. Nachdem er mitbekommen hatte, dass die Großmutter wieder in ihr Schlafzimmer gegangen war, wartete er noch ein paar Minuten ab. Dann sei er zu ihr gegangen, habe sie im Bett liegend angetroffen und wortlos mehrfach auf ihren Kopf eingeschlagen, obwohl er den Eindruck hatte, dass schon der erste Schlag tödlich gewesen sei.
Anschließend säuberte er die Wohnung, stellte eine Waschmaschine an, in der er unter anderem das blutige Laken wusch, und verließ zeitweise die Wohnung. Das blutverschmierte Kopfkissen hatte er in einem blauen Plastiksack mitgenommen und unterhalb des Harkortberges in einen Steinbruch geworfen. Dort war es auch von Beamten der Bereitschaftspolizei am Freitagnachmittag gefunden worden. Der 20-Jährige konnte bereits kurze Zeit nach Herausgabe der Öffentlichkeitsfahndung aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung, in der Nähe des Bahnhofs in Wetter angetroffen und festgenommen werden. Die Zeit nach der Tat hatte er größtenteils bei Freunden verbracht, war aber auch noch mal in die Tatwohnung zurückgekehrt. Den Ablageort des
Tatwerkzeugs benannte er in seiner Vernehmung. Tatsächlich wurde im Keller des Hauses ein Beil gefunden. Ob es sich um die Tatwaffe handelt, wird derzeit untersucht.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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