Weihnachtsmann im Hochhaus gesichtet
Es ist wieder so weit! Der 1. Advent steht vor der Tür. In manchen Fenstern leuchten schon die Kerzenständer.
In einem Hochaus in Hagen-Helfe haben sich am Mittwoch vor der Adventzeit wieder einige Frauen gefunden, die den Weihnachtsbaum im Eingangsbereich schmücken, wie jedes Jahr.
„Sternenhimmel“ lautet das Motto, das von den vielen, großen Sternen am Baum vermittelt wird. Die Roten glitzern ganz besonders im Licht.
Die Flasche Sekt, die von den Frauen während des Dekorierens geleert worden ist, hat sicher auch mit dazu beigetragen, dass die Tanne so schön anzusehen ist.
Davor, auf einem Stuhl, ruht sich der Weihnachtsmann vom Weihnachtsstress, den er das ganz Jahr über hat, aus.
Ganz überraschend ist er im letzten Jahr aufgetaucht. In der Nacht, nachdem die Frauen den Stuhl mit einigen Geschenken vor dem geschmückten Baum platziert hatten, saß er auf einmal da.
Wie die Störche nach der Winterzeit zurückfinden zu ihren Nestern, so hat auch der Weihnachtsmann rechtzeitig vor dem 1. Advent wieder auf seinen Stuhl zurückgefunden.
Nach und nach werden auch die einzelnen Etagen des 16stöckigen Hauses liebevoll geschmückt.
Wenn man mit dem Aufzug von Stockwerk zu Stockwerk fährt, kann man die verschiedenen Dekorationen vom Weihnachtsbaum bis hin zum überdimensionalen, geschnitzten Adventlichterbogen bewundern.
Eigentlich müsste man Preise vergeben, so, wie bei dem Hagener Schaufensterwettbewerb. Vielleicht sollte man das einmal anregen...
Auf der 8. Etage wird der geschmückte Etagenbaum bei einer gemütlichen Feier eingeweiht. Alle Bewohner dieses Stockwerks – sechs Familien – finden sich dazu mitten auf dem Hausflur vor dem Aufzug ein. Jeder bringt seinen Stuhl, Plätzchen – selbstgebacken oder gekauft – und Glühwein mit.
Diese Tradition hält sich nun schon seit vielen Jahren. Im Gegensatz zu anderen Bräuchen, bei denen die Teilnehmerzahl eher rückläufig ist, nimmt hier die Anzahl zu. Auch Gäste von anderen Etagen sind herzlich willkommen.
Die Frauen feiern ihre kleine Weihnachtsfeier im Aufenthaltsraum, wo sie sich auch sonst jeden Mittwoch treffen, um die Gemeinschaft zu erhalten.
Gerne kümmert man sich auch um Nachbarn, die Hilfe oder einfach nur Gesellschaft brauchen.
Früher, als die Kinder der heute meist älteren Hausbewohner noch klein waren, ist sogar der Nikolaus in die Tiefgarage gekommen, um die Kinder zu beschenken.
Heute kommt der Weihnachtsmann ins Haus, um Ruhe zu finden.
Ob er wohl auch im nächsten Jahr wiederkommt...??
Autor:Anja Johansson aus Hagen |
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