Update fürs Klassenzimmer

Cornelia Oestereich leitet die Ausbildungsstätte für Logopäden. | Foto: Awo
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Die Logopädieschule der Awo EN ist Teil eines Forschungsprojekts zum zeitgemäßen Lernen

Lernen und Üben mit dem Smartphone morgens im Bus auf dem Weg zur Schule oder nachmittags auf der Parkbank – für die Schüler der Schule für Logopädie der Arbeiterwohlfahrt wird das bald praktische Realität. In Teilbereichen der Fächer Anatomie und Pathologie werden sie die Bücher zur Seite legen und gemeinsam mit ihren Dozenten neue Wege auskundschaften.

en-kreis. „Unsere Schule nimmt an einem Forschungsprojekt teil, in dem erstmals erarbeitet und praktisch erprobt werden soll, wie sich das digitale Lernen in die Ausbildung von Logopäden integrieren lässt. Wir nehmen an dem Projekt teil, weil wir sehen, dass die Ausbildung zeitgemäßer werden muss. Der Umgang mit Smartphones und Tablets ist für unsere Schüler Alltag. Da kann man nicht einfach darüber hinwegsehen, sondern muss moderne Lernkonzepte entwickeln“, erklärt Cornelia Oestereich, Leiterin der Ausbildungsstätte für Logopäden in Hattingen.
Natürlich macht sich die Schule nicht allein auf den Weg ins digitale Klassenzimmer. Hauptakteuer in dem auf drei Jahre angelegten Projekt ist die Fernuniversität Hagen, Bildungsgebiet „Bildungstheorie und Medienpädagogik“. Von dort aus wird das Projekt gesteuert, es werden die Konzepte entwickelt und Ergebnisse dokumentiert. Mit von der Partie sind eine Videoproduktionsfirma, zur Herstellung von Lehrfilmen, eine Software-Unternehmen für die Entwicklung der digitalen Inhalte sowie ein Weiterbildungsanbieter für Hygienefachkräfte.

Bundesministerium investiert 1 Mio. Euro

Denn wenn das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) rund eine Million Euro in das Projekt investiert, kann es natürlich nicht nur darum gehen, die Ausbildung von Logopäden in ganz kleinen Teilbereichen zu revolutionieren. „Die Förderung des Ministeriums zielt auf die Integration digitaler Medien in berufliche Bildung überhaupt. In unserem Projekt wollen wir zwei Beispiele dafür erarbeiten, wie man digitale Medien in die Ausbildung von Logopäden und in die Weiterbildung von Hygienefachkräften einbauen kann. Die Konzepte dazu bauen wir so auf, dass sie hinterher auf andere Berufe sowohl für Aus- als auch für Weiterbildung übertragbar und ausbaufähig sind“, schildert Rolf Kappel, Leiter des Fachbereiches „Arbeit und Qualifizierung“ bei der Awo.
Dass die „Generation Smartphone“ den Blick nicht einmal mehr beim Lernen von den kleinen eckigen Bildschirmen wenden muss, ist auf keinen Fall Ziel, wenn digitale Medien in der beruflichen Bildung Bücher ersetzen sollen. „Für unsere Schüler zum Beispiel geht es darum, das Lernen flexibler gestalten zu können, sowohl was die Zeit als auch was den Ort betrifft. Logopäden müssen viel praktisch üben, das können sie nun bald nicht nur mit Patienten, sondern auch im virtuellen Raum wann und so oft sie wollen, im eigenen Tempo. Die Ausbildung müssen die Schüler selbst bezahlen. Wird das bisher starre, dreijährige Ausbildungskonzept flexibler, können sie neben der Ausbildung besser jobben und damit wird es leichter, sich für diese Ausbildung zu entscheiden“, listet Cornelia Oestereich am Beispiel der Logopäden auf, welche Vorteile eine Digitalisierung von Unterrichtsinhalten unter anderem bringen kann.

Experten von der Fern-Universität

Für die Logopädieschüler ändert sich nach den Sommerferien erst mal nichts. Frühestens in einem Jahr geht die Tür zum digitalen Klassenzimmer auf. Zuvor gibt es für Cornelia Oestereich und ihre Mitarbeiter viel zu tun.
Denn allein die Frage, welche Lerninhalte sich für eine Digitalisierung eignen, ist gar nicht so leicht zu beantworten, wenn man selbst eher der Generation „Buch“ angehört. Aber dafür sind ja die Experten für digitales Lernen von der Hagener Fern-Universität und die Softwarespezialisten dabei.

Hintergrund:
Seit über zehn Jahren bildet die Schule für Logopädie der AWO EN Logopäden aus.
Die Berufsaussichten für Logopäden sind sehr gut. Ein neuer Kurs ist kurz vor den Sommerferien an den Start gegangen. Aktuell sind Ferien bis zum 21. August.
Ein kurzfristiger Einstieg in die Ausbildung ist noch möglich, da wenige Plätze im Kurs frei sind. Wer sich für die Ausbildung interessiert und den Übergang ins digitale Lernen in der Berufsausbildung hautnah erleben und sogar daran mitgestalten möchte, kann sich unter Tel 02324-500430 oder im Internet näher informieren: www.logopaedie-schule.de hintergrund

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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