„Schade, dass es vorbei ist!“ - Interview mit Spendenradler Oliver Trelenberg

Fahrradfahren und Gutes tun: Annette Weber, Koordinatorin beim Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst (Kreis Unna) ist begeistert vom sozialen Engagement des Hageners.               Foto: privat
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  • Fahrradfahren und Gutes tun: Annette Weber, Koordinatorin beim Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst (Kreis Unna) ist begeistert vom sozialen Engagement des Hageners. Foto: privat
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Spendenradeln 2015 beendet – Neues schon in Planung

2.500 Kilometer sollten es werden. 4654 standen am Ende auf dem Tacho! Geradelt von März bis Ende Oktober. Profiradler würden noch mehr schaffen, keine Frage, für Hobbyradler ist es dagegen schon 'ne Menge und für ihn noch viel mehr. Oliver Trelenberg radelt nicht nur seiner Krankheit davon (wir berichteten), sondern verbindet sie mit der guten Sache.

Ein Cent und mehr pro gefahrenem Kilometer hatten Sie sich erhofft für den Deutschen Kinderhospizverein. Fast 1000 Euro sind am Ende dabei zusammengekommen. Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?

Mehr als das, kann ich nur sagen. Ich finde es einfach toll, dass sich die Leute unterwegs für die Aktion interessiert haben. Ich bin ja mit ganz vielen ins Gespräch gekommen, die sagten: Mensch, toll, was Sie da machen!“ Und dass dann noch eine ordentliche Summe für die Kinder dabei zusammengekommen ist, hat mich natürlich doppelt gefreut. Danke an alle!

90 Mal waren Sie unterwegs, durch das ganze Ruhrgebiet und manchmal auch darüberhinaus. Ich weiß, Sie fahren gemütlich, genießen die Landschaft beim Radfahren. Welche Tour war denn besonders sehenswert?

Um es vorweg zu sagen: Jede Tour lohnt sich. Faszinierend aber war für mich der Mecklenburgische Seenradweg, auf dem ich acht Tage unterwegs war. Darüberhinaus ist es einfach immer wieder fantastisch, zu sehen, was für schöne Ecken wir hier im Ruhrgebiet haben. Allein den Ruhrtalradweg, den ich bis zum Schiffshebewerk Henrichenburg gefahren bin, kann ich nur empfehlen.

Inzwischen kennen Sie sich offenbar so gut aus, dass Sie sich sogar ausgefallene Touren ausdenken..im Dunkeln?!

Mir kam irgendwann die Idee: Mensch, es gibt da doch den Rheinpark bei Duisburg. Da fahre ich hin, von da aus nach Moers zur Halde, von wo aus man eine gigantische Aussicht auf die Landschaft hat. Und damit das Ganze noch eindrucksvoller wird, bei Nacht! So bin ich abends per Bahn nach Duisburg, weiter mit dem Rad nach Moers und die Nacht hindurch zurück zum Bahnhof nach Duisburg geradelt.

Schon ein bisschen verrückt, oder?

Ja, kann man sagen.. (lacht) Aber ich kann die Nachttour nur empfehlen!
Schade, dass die Saison nun vorbei ist. Obwohl ich die letzte Tour, die ich in Essen-Steele gefahren bin, wirklich genossen habe. Es war zwar kühl, aber sonnig, sehr schön, ein Bilderbuch-Tag!

Bilderbücher könnten Sie inzwischen selbst gut füllen. Sie dokumentieren alles mit Ihrer Kamera und informieren auf Ihrer Homepage olivers-radwelt.beepworld.de. Wieviel Feedback bekommen Sie dort eigentlich?

Jede Menge und es wird immer mehr. Anscheinend treffe ich mit meiner Sache den Nerv vieler Leute, zumal ich ja auch nicht verheimliche, was ich für eine Vorgeschichte habe. Von wegen, schlimme Kindheit, Alkohol und jede Menge Krankheiten, vor allem der Krebs. Ich will Mut machen und zeigen, dass das Leben auch mit wenig Investition Spaß machen kann. Ein Fahrrad, drei Flaschen Wasser und ein paar Brote und es wird ein guter Tag. Da bin ich nicht krank.

Und was machen Sie jetzt? In der Wintersaison?

Erst einmal Bilder sortieren, dann Kontakte pflegen und: Planen. Denn ich weiß schon jetzt, dass ich im nächsten Frühjahr wieder losfahren werde, wieder für eine gute Sache. Ich habe auch schon eine Idee, wohin es gehen soll, aber Einzelheiten kann ich leider noch nicht verraten.

So wie wir uns kennengelernt haben, gehe ich davon aus, dass es interessant wird. Ich wünsche Ihnen jedenfalls eine gute Zeit bis dahin. Verraten Sie mir noch eins: Was ist mit Ihrem Fahrrad? Steht das solange im Keller?

Also wirklich, Frau Kehl, ich bitte Sie (lacht)! Das wäre ein NoGo! Mein Rad wird erst einmal gründlich geputzt und dann bekommt es seinen Platz neben meiner Couch. Damit ich auch nicht vergesse, wieder loszufahren..

Fahrradfahren und Gutes tun: Annette Weber, Koordinatorin beim Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst (Kreis Unna) ist begeistert vom sozialen Engagement des Hageners.               Foto: privat
"Jede Radtour ist sehenswert!" Oliver Trelenberg (hier in Wetter am Harkortsee) freut sich schon jetzt auf die Saison 2016.                                                          Foto: nk
Autor:

Nathalie Kehl aus Wetter (Ruhr)

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