Rettungshunde - Immer der Nase nach
Ob bei vermissten Personen, Naturkatastrophen oder Explosions- und Eisenbahnunfällen, Rettungshunde können zur schnellen Ortung vermisster oder verschütteter Personen einegsetzt werden.
In der Flächensuche können Rettungshunde, je nach Wind und Wetterlage, menschliche Witterung noch bis zu einer Entfernung von 200 Metern aufspüren.
In unwegsamem Gelände ist die Suche mit Rettungshundeteams zudem wesentlich effektiver und schneller, als der Einsatz von Menschenketten. „Ein ausgebildeter Rettungshund ist bei der Trümmersuche in der Lage einen verschütteten Menschen noch bis zu einer Tiefe von sieben Metern zu lokalisieren“, weiß Susanne Lieverkus, Leiterin der Rettungshundestaffel Wupper-Ennepe-Ruhr.
Bis ein Hund allerdings so weit ist, geht er mit seinem Halter durch eine sorgfältige Ausbildung. „Diese dauert in der Regel zwei bis drei Jahre“, so Lieverkus, deren Hundestaffel rein aus Privatpersonen besteht, die diese Ausbildung neben dem normalen Job absolvieren. „Darüber muss man sich vorher schon im Klaren sein, dass diese Ausbildung eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Neben dem wöchentlichen Training in der Gruppe muss man mit seinem Hund auch zuhause täglich weiter üben. Dazu kommt die Theorie sowie auch Wochenendseminare beim Verband.“
Damit geht die Arbeit in der Rettungshundestaffel weit über eine reine Beschäftigungstherapie für den geliebten Vierbeiner hinaus. Ein Interesse für diese besondere Arbeit ist unabdingbar. Das Interesse von Susanne Lieverkus weckte damals der Umstand, dass bei ihrem Sohn eine Orientierungsstörung festgestellt wurde. „Es konnte passieren, dass er nicht weit vom Haus entfernt war, aber trotzdem nicht nach Hause fand.“ So suchte die tierliebe Familie nach einem Weg, sich selbst und dem Sohn mehr Sicherheit geben zu können. Der erste Hund zog ein. Er lernte, wie er einen Menschen aufspüren konnte. „Somit hatten wir nicht mehr so große Angst um unseren Sohn und der Hund hatte auch eine sinnvolle Aufgabe.“
Nach einiger Zeit bei der THW-Hundestaffel gründete Susanne Lieverkus ihre eigene Hundestaffel, die mittlerweile dem Deutschen Rettungshunde-Verein (DRV) angeschlossen ist. „Unsere Mitglieder kommen aus den verschiedensten Berufen und Gesellschaftsschichten. Einige haben schon längere Erfahrung in der Rettungshundearbeit, andere sind noch neu dabei“, so Lieverkus.
Auch bei den Hunden ist man nicht auf bestimmte Rassen festgelegt, sondern jeder Hund, der für die Rettungshundearbeit die nötigen Vorraussetzungen erfüllt, ist willkommen. Der Hund sollte nicht zu schwer sein, sportlich und beweglich sein. Auch kleine Hunde hätten in unwegsamen Gelände durch ihre kurzen Beine einen Nachteil. Ausgebildet wird bis zum vierten Lebensjahr.
Derzeit hat die Rettungshundestaffel Wupper-Ennepe 14 Mitglieder. Einsätze werden aber noch nicht bestritten. „Dafür benötigen wir mindestens drei Hunde mit abgeschlossener Ausbildung. Ich hoffe, in sechs Monaten ist es so weit.“ Gespräche mit den Feuerwehren der Region werden bereits geführt. „Der Bedarf ist auf jeden Fall da.“
Wer sich für die Arbeit in der Hundestaffel interessiert, kann sich bei Susanne Lieverkus unter Tel. 0171-3850645 melden. Auch diverse Trainingsgebiete in der Umgebung werden immer gesucht. „Die Hunde sollen sich nicht an bestimmte Gebiete gewöhnen, da sie sonst einfach aus der Erinnerung heraus suchen“, erklärt Lieverkus.
Weitere Infos auf www.drv-wer.de.
Autor:Melanie Giese aus Recklinghausen |
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