Phoenix Hagen: Deutsch-amerikanische Weihnacht bei Familie Hess
Nur noch einmal schlafen, dann ist Heiligabend. Dann dürfen die Kinder endlich ihre Geschenke öffnen. Alle Kinder?
Nein, denn in Nordamerika werden die Geschenke traditionell erst am 1. Weihnachtstag ausgepackt. „Da machen wir aber gerne eine Ausnahme“, erzählt Adam Hess, Spieler der Bundesliga-Basketballer von Phoenix Hagen. Der 31-Jährige kommt aus Detroit, spielt aber bereits seit 2006 in Deutschland. Im gleichen Jahr lernte er auch seine Frau Julia, eine Deutsche, kennen und lieben. Das mit dem Geschenke auspacken hatte der Amerikaner schnell von den Deutschen übernommen. „Immer dieses lange Warten, da konnte ich als Kind nie schlafen. Jetzt packen wir die Geschenke lieber früher aus“, schmunzelt er.
Und auch sonst scheint dem Zwei-Meter-Mann die deutsche Weihnacht gut zu gefallen: „Weihnachtsmärkte, Glühwein, da kommt richtig Stimmung auf. In den USA ist es leider nicht so, da geht es mehr um Geschenke kaufen.“
Aber auch Ehefrau Julia hat sich gerne was bei den Amerikanern abgeschaut: „Wir schmücken den Weihnachtsbaum bereits nach Thanksgiving, dem amerikanischen Erntedankfest am vierten Donnerstag des Novembers. Da kann man die weihnachtliche Vorfreude viel länger genießen, als wenn der Baum erst am Heiligen Abend geschmückt wird.“
Manche Dinge sind aber auch eher gewöhnungsbedürftig. „In diesem Jahr werde ich zum ersten Mal Gänsebraten probieren, da bin ich schon etwas gespannt“, so Adam. In Nordamerika steht zu Weihnachten nämlich traditionell „Ham“, ein Schinkenbraten, auf der Speisekarte. „In den letzten Jahren gab es dann an Heiligabend Fisch bei uns und den traditionellen Gänsebraten am 1. Weihnachtstag hat Adam immer verpasst, weil er zu Spielen unterwegs war“, erklärt Julia.
In diesem Jahr hat die kleine Familie aber etwas mehr gemeinsame Zeit an den Feiertagen. Mit Töchterchen Emily (16 Monate) geht es an Heiligabend zu Julias Eltern in die Nähe von Osnabrück. Am ersten Weihnachtstag muss Adam Hess dann allerdings etwas früher wieder Richtung Hagen aufbrechen, weil am 27. Dezember das nächste Spiel gegen Ludwigsburg ansteht. „Da können wir uns keine lange Trainingspause leisten“.
Emily jedenfalls wird das Weihnachtsfest in vollen Zügen genießen können. An Heiligabend bringt zunächst das Christkind die Geschenke und am 1. Weihnachtstag wird dann mit den Großeltern in den USA via Skype gesprochen - bis dahin hat Santa Claus dann auch die Präsente aus den USA gebracht. Und worüber freut sich die Kleine? „Auf jeden Fall werden Duplo-Bausteine und ein kleines Klavier unter dem Baum liegen“, verrät Julia Hess leise.
Na dann, ein frohes Fest!
Fotos und Video: Björn Braun
Autor:Melanie Giese aus Recklinghausen |
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