Luftbildarchäologie
Statt am Boden mit dem Spaten zu graben, ist es für Archäologen heute oft von Vorteil, in die Luft zu gehen, um neue Fundstellen von oben aufzuspüren und zu erforschen. Die Vogelperspektive bietet hierbei eine einzigartige Möglichkeit, bekannte und unbekannte Fundstätten schnell und effektiv zu erkunden. Oberirdisch erhaltene Baustrukturen können in ihrer Gesamtheit erfasst und auf anschauliche Art und Weise fotografisch dargestellt werden. Aber auch unterirdische, völlig in Vergessenheit geratene, nicht sichtbare Spuren, können unter bestimmten Bedingungen, durch Bodenverfärbungen oder Wachstumsunterschiede der Pflanzen gefunden werden. Seit 2003 befliegt der Luftbildarchäologe Dr. Baoquan Song vom Archäologischen Institut der Ruhr-Universität Bochum regelmäßig unsere Region. Dabei entdeckt er immer wieder neue Fundstellen aus verschiedenen ur- und frühgeschichtlichen Epochen. Im Rahmen der Mittelalterausstellung „AufRuhr 1225!“ untersuchte Dr. Song im Auftrag des LWL-Museums für Archäologie in Herne die Burgenlandschaft im Ruhrgebiet und seiner angrenzenden Regionen systematisch aus der Luft. In einem reich bebilderten Vortrag am Donnerstag, 20. Oktober, um 19 Uhr im Historisches Centrum Hagen, Eilper Straße 71 bis 75, präsentiert der Bochumer zahlreiche Luftbilder vieler bekannter und weniger bekannter Burganlagen sowie neu entdeckter prähistorischer Fundstätten in Westfalen, darunter auch im Raum Hagen. Er erklärt die Methoden und Arbeitsweisen der Luftbildarchäologie und gibt Einblicke in seine neuesten Forschungsergebnisse.
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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