Lebenslänglich für Hagener Frauenmörder

Von Patricia Prange

Die Hände locker vor dem Bauch gefaltet, den Blick gesenkt, so vernahm der Frauenmörder Dieter Karl F. am Dienstag vor dem Landgericht Hagen sein Urteil: lebenslänglich. Für einen lange zurückliegenden Mord an einer jungen Frau, der an Grausamkeit kaum zu überbieten war.

Der Andrang vor dem Schwurgerichtssaal des Landgerichts Hagen war groß. Zahlreiche Vertreter der Presse und viele Zuschauer hatten sich versammelt, um das Urteil gegen den bereits lebenslänglich einsitzenden Frauenmörder zu hören. Demonstrativ wandte sich F. von der Presse und ihren unermüdlich surrenden Kameras ab.
Die Richterin Heike Hartmann-Garschagen verkündete das Urteil „lebenslänglich“ und stellte die besondere Schwere der Tat fest. Heimtückisch und aus „absolutem Zerstörungswillen“ habe F. die damals 18-jährige Brunhilde Entz getötet. Als es zu der verhängnisvollen Begegnung kam, war Brunhilde Entz nur noch wenige Meter von ihrem Zuhause entfernt und ahnte nicht, dass der Mann, der sie plötzlich ansprach, ihr Mörder war. Sie versuchte, ihn abzuwimmeln. F. fiel ohne zu zögern über sie her und tötete die junge Frau auf grausamste Weise.
Erst über 30 Jahre später wurde er durch modernste DNA-Analyseverfahren überführt. Nach einigen Verhandlungstagen, als die Presse dem Verfahren kaum noch Beachtung schenkte, sprach Dieter Karl F. endlich und gestand. Aber statt Reue zu zeigen, erzählte F. eine Geschichte, die die Kammer ihm nicht abnahm. Er habe Unmengen Alkohol zu sich genommen und daher wie eine Maschine, ein Roboter, gehandelt. Ein anderer Mensch sei das gewesen, an den er sich heute nicht mehr erinnern könne.
Das Gericht hielt sich an ein psychologisches Gutachten, das F. eine narzisstische Persönlichkeitsstörung bescheinigt. Die Tatsache, von der hübschen 18-jährigen abgelehnt worden zu sein, konnte der nach Anerkennung gierende F. nicht ertragen. „Seine Reaktion war Strafe und Vernichtung“, sagte die Richterin in der Urteilsbegründung.
Das wichtige Signal, dass die Tat auch nach so langer Zeit noch aufgeklärt wurde, habe die Öffentlichkeit durch diese Verhandlung wahrnehmen können.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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