Leben auf "zwei Seiten"
Unter dem Motto "Perspektivwechsel" wurde am Dienstag eine Ausstellung im Emil Schumacher-Museum eröffnet, die Menschen mit Behinderungen an ihrem Arbeitsplatz sowie in ihrer Freizeit zeigt.
Entstanden sind die eindrucksvollen Bildpaare aus einer Idee der Leitung der Caritas St. Laurentius-Werkstatt in Halden. Fotograf Christof Becker setzt Menschen in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen, die vor Lebenslust nur so sprühen. Ihnen allen ist eine tiefe Zufriedenheit und Dankbarkeit gemeinsam. Das geht aus den Bildtexten jedes einzelnen St. Laurentius-Mitarbeiters hervor. Sie alle arbeiten gern und pflegen in der Freizeit intensiv ihre Hobbies.
Heiko Liebold, der in Haspe im Don Bosco-Heim wohnt, begeistert sich seit 40 Jahren für Züge, Lokomotiven und Straßenbahnen. In seiner Freizeit arbeitet er noch ehrenamtlich im Straßenbahnmuseum in Wuppertal mit. Seit 20 Jahren verpackt er Schraubendreher in der St. Laurentius-Werkstatt und ist darauf stolz: "Ich muss ja schließlich Geld für meinen Lebensunterhalt verdienen."
Erstaunlich sind die Wünsche der Werkstattmitarbeiter: von "einmal fliegen" über "dass meine Mutter wiederkommt" bis zu "wunschlos glücklich", machen sie deutlich, worauf es im Leben wirklich ankommt. Meinhard Wirth und Cornelia von Franzki, Werkstattleitung, sowie Annette Gerbersmann, sozialer Dienst, ist es wichtig, die Chancengleichheit von Menschen mit Behinderungen zu fördern. "Das ist ganz im Sinn der UN-Konvention, weg von einer Politik der reinen Fürsorge zu einer Politik der Rechte." Nach der Eröffnung geht die Ausstellung auf Wanderschaft durch die ganze Republik, die Stationen werden momentan noch geplant.
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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