Kyrill wütete am 18. Januar 2007 erbarmungslos - Ein Rückblick

Ganze Wälder wurden dem Erdboden gleich gemacht.
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In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2007 fegte der Sturm Kyrill über Deutschland hinweg. Er richtete mit mehr als 180 Kilometern pro Stunde nicht nur Schäden in Milliardenhöhe an, er forderte auch elf Todesopfer, davon sechs in NRW. Verletzt wurden in dieser Nacht 150 Menschen.

Auch in Hagen, Herdecke, Wetter und Breckerfeld hatten die Hilfskräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Polizei alle Hände voll zu tun. Rund 650 witterungsbedingte Einsätze allein in der Volmestadt standen zu Buche. Der Orkan forderte zum Glück kein Menschenleben, aber deckte ganze Dächer ab, beschädigte Häuser und richtete vor allem in den Wäldern großen Schaden an.
Dass alles nicht viel schlimmer kam, ist vor allem den gut vorbereiteten Einsatzkräften zu verdanken. Bereits am Morgen des 18. Januar wurden die Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft versetzt und das Personal aufgestockt. Mit Besonnenheit und einer exzellenten Koordination begegneten die Helfer damals dem Orkan, der am späten Nachmittag, in den Abendstunden und dann noch einmal in der Nacht zur "Höchstform" auflief.
Die umgestürzten Bäume versperrten die Straßen und zerstörten Überlandleitungen - Stromausfälle standen auf der Tagesordnung. "Das Beseitigen der Bäume war eine schwere Arbeit, da während der Räumarbeiten weitere Bäume umstürzten", berichtete der damalige Feuerwehr-Chef Horst Wisotzki bei einer ersten Pressekonferenz nach dem Sturm. Zum Glück gab es bei den Einsatzkräften nur einige Leichtverletzte.
Vorwiegend im Hagener Süden mussten zwölf Straßen aufgrund der herabgestürzten Bäume und Ästen von der Polizei gesperrt werden, die mit 65 Beamten und 15 Streifenwagen im Stadtgebiet im Einsatz war. Insgesamt 316 Einsätze verbuchte die Polizei, normal wären in einem solchen Zeitraum 100 gewesen.
Über das gesamte Stadtgebiet verteilt hat der Orkan auch zahlreiche städtische Gebäude beschädigt. Die größten Schäden entstanden an der Ischelandhalle, am Hasper Hammer, an der Feuerwehr in Eckesey, an der Kaufmannschule I und an der Fincke-Schule. Die Einrichtungen mussten jedoch nicht geschlossen werden.
Auch im EN-Kreis wütete der Orkan: Die Einsatzkräfte mussten rund 1.800 Mal ausrücken. In Herdecke wurde ein Mann mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert, weil er in seinem Garten mit einer freiliegenden Stromleitung in Berührung kam.
Der damalige Leiter des Hagener Forstamtes, Horst Heicappel, fand nach einer Besichtigung der Wälder klare Worte: "Der Orkan hat einen enormen wirtschaftlichen Schaden hinterlassen. Zum Teil ist die Arbeit von 50 bis 60 Jahren hinüber." Im Hagener Stadtgebiet wurden 420 Hektar Nadelholz beschädigt, einige Aufforstungen wurden dem Erdboden gleich gemacht. Die Fichtenbestände am Forsthaus Kurk waren nicht mehr vorhanden und auf im Fleyer Wald und an der Hasper Talsperre sah es alles andere als gut aus. Lediglich den Ruheforst ließ Kyrill in Ruhe.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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