Konjunkturprogramm Hagelschaden
Der Hagel-Sturm vom 20. Juniwird vielen lange in Erinnerung bleiben: Innerhalb weniger Minuten wurden von den bis zu tennisballgroßen Hagelkörnern fast 20.000 Autos in Hagen beschädigt. Für die Werkstätten ein „unvorhergesehenes Konjunkturprogramm“ mit einer großen logistischen Herausforderung.
„Wir haben nächtenlang gesessen und überlegt, wir wir das machen können“, erklärt Frank Girra, Brandmanager des Autohauses Max Moritz, das in diesen Tagen zu einem „Hagelschaden-Zentrum“ geworden ist. „An dem Tag sind allein bei uns 600 Autos verbeult worden, die in unserer Obhut waren.“
Um der Herausforderung gerecht zu werden, hat das Autohaus die „Beulendoktoren“ von Rolf Douteil hinzugezogen, ein Team, das international tätig ist und überall in der Welt seine Zelte aufschlägt, wo außergewöhnliche Hagelschäden zu verzeichnen sind. Bis zu 45 zusätzliche Kräfte sind bei Max Moritz am Werk. Mit Spezialwerkzeugen werden die Dellen behutsam herausgedrückt oder gezogen, ohne dass der Lack beschädigt wird - eine Neulackierung ist nicht notwendig. Mehrere Hundert Dellen auf einem einzigen Autodach sind keine Seltenheit, je nach Schaden werden zehn bis 40 Arbeitsstunden kalkuliert.
„Wir geben den Kunden eine siebenjährige Garantie gegen Durchrostung“, betont Rolf Douteil, der mit seiner speziellen Technik sogar Flugzeuge bearbeitet. Als besonderen Service gibt es für die Kunden einen kostenlosen Leihwagen.
Aufgrund der Vielzahl der Fahrzeuge wurden mehrere Hallen angemietet, in denen die „Beulendoktoren“ arbeiten. Mindestens bis zum Jahresende werden sie mit dem Hagel-Sturm in Hagen beschäftigt sein, und es sind noch längst nicht alle Schäden begutachtet.
Autor:Anja Seeberg aus Hagen |
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