Kindesmissbrauch: Fünfeinhalb Jahre Haft
Im Missbrauchsprozess gegen einen 66-jährigen Hagener, der zwei kleine Jungen aus seiner Nachbarschaft missbraucht haben soll, wurde am Montag im Landgericht in Hagen das Urteil gesprochen. Er muss jetzt für fünfeinhalb Jahre hinter Gitter. Damit blieb das Gericht zwar im Rahmen der bereits angekündigten Strafe, aber noch unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die den Mann für fünf Jahre und neun Monate in Haft sehen wollte.
Der Hagener hatte schon zu Beginn des Prozesses ein umfassendes Geständnis abgelegt und zugegeben, einen heute elfjährigen Jungen ganze 143 Mal seit dem Jahr 2009 missbraucht oder sich vor ihm selbst befriedigt zu haben. Einen weiteren kleinen Jungen hatte der Mann in seiner Wohnung einmal missbraucht. Als „Belohnung“ und Schweigegeld erhielten die Jungen ein paar Euros, Eis oder Fahrradreparaturen von dem Mann, bei dem sie zuerst vertrauensvoll ein und aus gingen. Weitere Taten, die der 66-Jährige an einem anderen Jungen, der in einem Heim lebt, begangen haben soll, standen während der Verhandlung zwar im Raum, waren aber nicht mit angeklagt und wirkten sich somit nicht auf die Strafe aus.
Das ausführliche Geständnis des Angeklagten ersparte den beiden Opfern und ihren Familien die erneute Belastung durch die Aussage vor Gericht, wirkte sich aber auch strafmildernd für den Angeklagten aus, da er dadurch half, das Verfahren erheblich abzukürzen. Zudem ist der 66-Jährige bislang nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten, hatte also keine Vorstrafen. Strafverschärfend kamen die Zahl der angeklagten Taten und der lange Zeitraum hinzu, in denen sich der Hagener an den beiden Kindern vergangen hatte. In seinen letzten Worten vor Gericht bedauerte der Mann, was er ihnen dadurch angetan hat.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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