"Keine Alleingänge mehr" - Werbegemeinschaft Hohenlimburg auf neuem Kurs
Die roten Zahlen, die der Vorstand der Werbegemeinschaft am Donnerstag den unvorbereiteten Mitgliedern präsentierte, waren eine Nachricht, die nicht alle „verdaut haben“: Bereits bis zum Montag gab es Austritte. Nachdem Sabrina Budde das Handtuch geworfen hat, versucht der neue Vorsitzende Dietmar Mevissen nun, das Ruder herumzureißen.
„Eigentlich wollte ich die Werbegemeinschaft nur noch begleiten und mich allmählich zurückziehen“, so Mevissen, „aber so kann man nicht abtreten. Da werde ich mich noch einmal hineinknien.“
Wie konnte es zu einem Defizit im fünfstelligen Bereich kommen? Ungünstige Wetterverhältnisse bei den Großveranstaltungen, parallel die Fußball-WM - das war es nicht allein, gibt Mevissen umundwunden zu: „Zwischen dem Vorstand und den Sponsoren sind Gespräche geführt worden, die nicht eindeutig waren. Jeder hat bei den Verhandlungen etwas anderes verstanden. Und da nichts schriftlich vorlag, ist das leider so ausgegangen.“ Verhandelt hatte die ehemalige Vorsitzende offenbar allein: „Wir haben nachgefragt, wie das Ergebnis ist, und sind davon ausgegangen, dass das auch in Ordnung ist.“ Eine Vorgehensweise, die in der Vergangenheit durchaus üblich war, erklärt Mevissen. Der neue Vorstand ist wachgerüttelt: „Wir haben das als Fakt hinnehmen müssen und werden darauf achten, dass so etwas nicht wieder passiert.“ Definitiv werde es auch keine Alleingänge mehr geben. Der neue Vorstand, dem Christian Winzerling, Claudia Krämer, Sonja Schulte und Ulrich Elhaus angehören, wird sich, so Mevissen, 14-tägig treffen und zukünftig alle Entscheidungen gemeinsam treffen.
Mit einem neuen Sparkurs, der aber den beliebten Veranstaltungen wie dem Stadtfest trotzdem gerecht werden soll, will der neue Vorstand die Werbegemeinschaft und die Innenstadt wieder auf Kurs bringen: „Man darf so etwas nicht kaputt sparen, aber die Leute wollen keine spezielle Musikrichtung, sie wollen eingängige Unterhaltungsmusik“, so Mevissen, der auf teure Bands in der Vergangenheit anspielte, die „anhörenswert“ waren, aber wohl nicht die breite Masse anlocken konnten. „Wir werden die Feste wieder so organisieren, dass sie machbar und bezahlbar sind.“ Der Lichtermarkt habe schon die richtige Richtung gezeigt: „Das ist gut gelaufen“, so Mevissen, der bereits seit August von der Misere der Werbegemeinschaft gewusst und mit dem Vorstand „hin- und hergedreht hatte“, das Ergebnis aber nicht mehr abwenden konnte.
Wie lange die Werbegemeinschaft brauchen wird, um das Defizit auszugleichen, wagt Mevissen nicht vorauszusagen. Er hofft aber bei der Kursänderung auf die Unterstützung der Mitglieder: „Wir sind sehr offen und bitten die Mitglieder, zu uns zu kommen und uns anzusprechen. Wir sind dankbar für Ideen.“
Eine Gelegenheit dazu haben die Mitglieder der Werbegemeinschaft am 31. März ab 19 Uhr beim Stammtisch.
Autor:Anja Seeberg aus Hagen |
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