Kampfmittelräumer hatten 2015 in NRW alle Hände voll zu tun
48 Prozent der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland haben sich auf Nordrhein-Westfalen konzentriert. Das zeigt bis heute Wirkung: NRW-Kampfmittelräumer mussten im Vorjahr 1.098 Bomben entschärfen, darunter auch Brand- und Splitterbomben. 309 Sprengkörper hatten ein Gewicht von 50 Kilogramm und mehr. „Noch immer liegen tausende Bomben unentdeckt im Boden“, betonte Innenminister Ralf Jäger. „Das zeigt, wie wichtig der Kampfmittelbeseitigungsdienst auch in der Zukunft sein wird.“
Prüfungen bereits vor Beginn von Neubauten
Die Experten der NRW-Bezirksregierungen Düsseldorf und Arnsberg arbeiten immer stärker präventiv. Sie beraten Kommunen und Bauherren und überprüfen auf Antrag der örtlichen Ordnungsbehörden anhand alter Luftbildaufnahmen der Alliierten, ob sich vielleicht Munition oder „Blindgänger“ im Boden befinden. Wird eine nicht detonierte Bombe vermutet, überprüfen die Experten den Baugrund vor Ort mit technischen Verfahren der Geophysik.
Granaten, Bomben und Sprengstoff
Zehn Prozent mehr Anfragen hat es im vergangenen Jahr an die Kampfmittelbeseitigungsdienste gegeben. Insgesamt waren es 22.374. In 1.822 Fällen wurden Granaten, Bomben oder andere Sprengmittel zufällig entdeckt. „Bei verdächtigen Gegenständen muss das Ordnungsamt oder die Polizei sofort informiert werden, egal wie harmlos das gefundene Teil auch erscheinen mag“, warnte der Innenminister.
In acht Fällen wurde vor Ort gesprengt
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst räumte insgesamt 9.646 Kampfmittel. Darunter waren 5.217 Granaten, 814 Handgranaten, 119 Minen und 2.398 andere Sprengmittel. Acht Bomben mussten vor Ort wegen ihres Zünderzustands oder besonders kritischer Langzeitzünder gesprengt werden. Vor Ort wurden im vergangenen Jahr 546 Kampfmittel gesprengt.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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