Hilfsbereite Hagener spendeten 80 Fahrräder
Eine Welle der Hilfsbereitschaft schlug der CDU Hohenlimburg entgegen bei ihrer Aktion, mit Fahrradspenden Flüchtlingen in Hagen mehr Mobilität zu ermöglichen.
„Zuerst haben wir natürlich nur lokal für Hohenlimburg gedacht. In den Einrichtungen an der Unternahmer und der Wilhelmstraße sind zur Zeit 98 Flüchtlinge untergebracht“, erklärte Ortsvereinsvorsitzender Willi Strüwer. „Wir hatten mit 25 Rädern gerechnet.“
Es wurden 80. Darunter Mountainbikes und Kinderräder, alle in einem hervorragenden Zustand, größtenteils auch mit Schlössern und Fahrradhelmen versehen. „Wir haben Räder aus allen Hagener Stadtteilen bekommen, das hat uns wirklich überwältigt“, so Strüwer. Und dabei auch Geschichten der Spender gehört, deren Eltern zum Teil selbst als Flüchtlinge in Hagen ankamen und ähnliche Hilfe erfahren hatten. Hilfe, die sie nun selbst weitergeben möchten.
Dietmar Stein, Mitarbeiter der Fahrradwerkstatt im Werkhof, nahm sich jedes einzelne Rad vor, ersetzte vielleicht eine Lampe oder ein Schutzblech, und freute sich mit den Organisatoren: „Mit jedem einzelnen dieser Räder kann man fahren!“
Nun ist die Hauptaufgabe, die Räder denen zukommen zu lassen, die wirklich Bedarf haben. Und zwar nicht nur in den Hohenlimburger Unterkünften, sondern in allen Hagener Einrichtungen.
Die CDU Hohenlimburg, so betonte Strüwer, versteht sich dabei nur als „Kleines Licht“ in einem Aktionsbündnis, dem alle Kirchengemeinden, viele Sportvereine, Freiwilligenzentrale, Sozialarbeiter und ehrenamtliche Helfer angehören: „Denen, die jeden Tag vor Ort sind und sich einsetzen, gilt unser Dank. Da ist so eine Fahrradaktion das Geringste.“
Mit den Fahrrädern erhielt die CDU auch Tretroller, Bobbycars, zwei Kicker, ein Einrad, viel Spielzeug und mehr - Dinge, die bereits an die Unterkünfte weitergegeben wurden, um den Kindern eine Freude zu machen. In den Hohenlimburger Unterkünften sind zur Zeit 16 Kinder und Jugendliche untergebracht. Der Großteil der Flüchtlinge stammt aus Albanien, Algerien, Eritrea, Syrien, Nigeria und dem Irak.
Ab der kommenden Woche wird in der Unterkunft an der Unternahmer Straße, dem ehemaligen Frauenhaus, ein „Begegnungscafé“ eingerichtet: Jeweils montags und donnerstags haben Bewohner und Nachbarn die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen. Die CDU Hohenlimburg wird das Café donnerstags von 14 bis 17 Uhr betreuen, für andere Wochentage werden noch Interessenten gesucht.
Info:
Rund 1.500 Flüchtlinge sind derzeit in Hagen untergebracht. Aufgrund der Vielzahl mussten Notunterkünfte wie in der ehemaligen Regenbogenschule oder der Turnhalle Remberg eingerichtet werden.
An eine Entspannung der Situation ist nicht zu denken, die Stadt rechnet wöchentlich mit 50 Personen mehr. Täglich ändert sich die Gesamtzahl.
Autor:Anja Seeberg aus Hagen |
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