Heute geht es los!
Hagener startet das Projekt „Spendenradeln 2015“
Sonne und milde Temperaturen sind angesagt: Besser kann der Starttag für Oliver Trelenberg nicht sein. Der Hagener hat sich für die erste Tour seines Spendenprojekts durch das Ruhrgebiet Dortmund ausgeguckt. Erst per Bahn, dann weiter auf dem Radweg am Dortmund-Ems-Kanal entlang in Richtung Schiffshebewerk Henrichenburg.
„Da gibt es so einen urigen Radlertreff an einem alten Doppeldeckerbus“, weiß Oliver Trelenberg, „perfekt, um Leute zu treffen und ihnen von meiner Aktion zu erzählen.“ Was sich so leicht anhört, ist für den Hagener eine echte Herausforderung. Tag für Tag geht er gegen alles an, was ihm das Schicksal mit auf den Weg gegeben hat, darunter Depressionen und die Folgen der überstandenen Krebsoperation am Kehlkopf, die ihm je nach Wetter und körperlicher Anstrengung das Atmen schwer machen.
„Umso bemerkenswerter, was er nun auf die Beine gestellt hat“, findet Michael Jackes, Objektleiter des Stadtanzeigers, der die Spendenaktion unbürokratisch unterstützt, indem er kurzerhand Flyer drucken ließ. Diese sind nun zusammen mit „ein Paar Kniften“ in der Satteltasche unterwegs. Spendenradeln – ein Cent (und mehr) pro gefahrenem Kilometer geht an den Deutschen Kinderhospizverein – eine Idee, für die Oliver Trelenberg schon im Vorfeld viel positive Resonanz bekommen hat. „Das freut mich sehr und macht mich auch sehr stolz“, sagt der 49-Jährige, zumal er sich selbst ein Bild davon gemacht hat, wie sehr die ehrenamtlichen Helfer der ambulanten Kinderhospizarbeit Unterstützung brauchen. „Das ist mir ganz schön nahe gegangen“, sagt er.
Die erste Spende konnte schon vor dem heutigen Starttag verbucht werden. Heiko Petry, Fahrradhändler aus Bochum, der übers Internet auf Oliver Trelenbergs Aktion aufmerksam geworden war, hatte eigens dafür einen Weihnachtsbaum aus alten Felgen gebastelt, ihn zur Deko ins Schaufenster gestellt und aufgerufen, ihn zu schmücken. „Vom Fahrradzubehör über Wellnessgutscheine bis hin zum exklusiven Shampoo eines Friseurs aus der Nachbarschaft kam da einiges zusammen“, erzählt Heiko Petry und freut sich, dass er nun den Erlös des Baumes, den er über Ebay versteigert hatte, spenden konnte.
2.500 Kilometer von März bis Oktober hat sich Oliver Trelenberg vorgenommen. Und das mit einem einfachen Trekkingrad, das allein jetzt schon einige Tausend Kilometer hinter sich hat. „Da sieht man mal, was so ein Rad alles leisten kann und dass es nicht immer das Teuerste sein muss“, sagt Andre Walter von der „Tretmühle“ in Herdecke, wo Oliver Trelenberg sein Rad damals gekauft hatte. „Klar, bis heute war es ziemlich verschlissen“, sagt der Fahrradhändler und unterstützt das Spendenradeln auf seine Art: Die Ersatzteile sind eingebaut und auch den Service übernimmt er, falls unterwegs auf den Touren etwas kaputt gehen sollte. „Der Mann hat sich so viel Mühe bei der Sache gegeben, da soll auch nichts schief gehen“, so der Herdecker.
„Ich habe schon zwei Proberunden um den Hengsteysee gedreht und mich sehr wohl gefühlt“, freute sich Oliver Trelenberg kurz vor dem heutigen Starttag. „Mir fehlte einfach was.“
Jetzt stehen alle Zeichen auf Frühling, der Hagener ist auf Tour. Und wenn er am Ende des Tages die ersten rund 50 Kilometer verbuchen kann, sind Sie dran.
Infos auf http://olivers-radwelt.beepworld.de.
Autor:Nathalie Kehl aus Wetter (Ruhr) |
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