Herzensangelegenheit: Junge Flüchtlinge sollen eine Chance in der Metall- und Elektro-Industrie bekommen
30 junge Flüchtlinge erkundeten die Lehrwerkstatt der Ausbildungsgesellschaft Mittel-Lenne in Letmathe. Die Hälfte von ihnen hat die Chance auf eine berufliche Qualifizierung in der Metall- und Elektro-Industrie.
„Integration von Flüchtlingen in unsere Gesellschaft ist nur erfolgreich, wenn auch die Eingliederung in den Arbeitsmarkt gelingt“, sagte der MAV-Vorsitzende Horst-Werner Maier-Hunke bei der Vorstellung des Projektes, das der Märkische Arbeitgeberverband (MAV) initiiert hat.
In Kooperation mit dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit, der verbandseigenen Ausbildungsgesellschaft Mittel-Lenne und der Euro-Schulen sollen sich 15 Flüchtlinge aus Iserlohn im Alter von 18 bis 25 Jahren mit Duldung bzw. Bleiberecht für ein Praktikum in der Metall- und Elektro-Industrie qualifizieren.
Sie absolvieren ab Mai einen weiteren Sprachkurs. Danach folgt ein Grundkurs Metallbearbeitung. Andreas Weber, Geschäftsführer der Lehrwerkstatt Mittel-Lenne, ist vom Erfolg des Projekts überzeugt: „Die jungen Flüchtlinge werden ein Teil unseres Hauses sein. Sie werden zu den gleichen Bedingungen wie alle anderen Azubis hier lernen.“
Die berufliche Qualifizierung in der Ausbildungsgesellschaft mündet in ein Betriebspraktikum. Es schließt mit einem Zertifikat ab, das die Chancen der Teilnehmer auf dem Arbeitsmarkt verbessert. Der MAV übernimmt die Einwerbung der Praktikumsplätze. Viele heimische Unternehmen haben bereits Interesse bekundet.
Die Suche nach Bewerbern gestaltete sich nicht einfach, so Maier-Hunke: „Es ist eine riesige Aufgabe, Menschen zu integrieren. Ohne Sprache läuft nichts.“ Die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Iserlohn, Karin Käppel, bestätigte das: „Wir brauchen zum einen die berufliche Qualifizierung, aber auch die Sprache, wenn die jungen Flüchtlinge in den Firmen tätig sind. Da geht es auch um Sicherheit.“
„Deutsch für Metallberufe schafft das nötige Sprachverständnis. Die Flüchtlinge lernen die Begriffe direkt in der Lehrwerkstatt und können die Bohrmaschine anfassen“, sagte Özgür Gökce, Geschäftsführer der Euro-Schulen, „Da ich selber einen Migrationshintergrund habe, ist das Projekt für mich eine Herzensangelegenheit.“
Autor:Henrik Stan aus Hagen |
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